Samstag, 24. Juni 2023

Fête de la Musique 2023 - Platz der Weltausstellung

Ich hatte mal wieder die Ehre, die Bühne am Platz der Weltausstellung als Stage Manager zu betreuen.

Hier spielte u. a. Der große Trommelwirbel, mit dem bisher größten Trommelwirbel von etwa 140 Schüler*innen.

und die All Generation Bigband, die es immer wieder schafft auf der kleinen Bühne Platz zu finden. Zum Abschied gab es diesmal Sing-Sing-Sing. Das schreit nach Zugabe, die leider bei keiner Band möglich war.
und wieder einmal hARTtimes, der Gruppe Kontaktstelle Gruppe Soziale Selbsthilfe. In der aktuellen Setliste haben die so wunderbare Songs wie Guten Tag (von Wir sind Helden) oder Ich muss gar nichts (von Grossstadtgeflüster) oder I like to move it (bekannt aus dem Film MADAGASCAR).

Leider habe ich versäumt ein Bild vom Auftritt der SINNPROVINZEN zu machen, die einen Auftritt hinlegten, an den ich noch lange denken werde.

Samstag, 12. November 2022

COP27: Klimawandel Beispiel Hannover - Temperatur

Mir liegen die Tageswerte der Temperatur für die offizielle Wetterstation von Hannover für 1856 bis heute vor. 30-Jahresdurchschnittswerte zeigen die Klimawerte. 

Die internationale Klimanormalperiode umfasst den Zeitraum 1961-1990. Der Klimanormalwert der Temperatur beträgt für Hannover 8,898° oder kurz 8,9° Celsius. Zwischen 1861-1890 und 1966-1995 schwankte der 30-Jahre-Wert für jeweils drei Dekaden zwischen 8,7 und 9,1° was damit legitim als die normale Schwankung der Temperatur definiert werden kann (in der Abbildung in grau gehalten). 

Für den Zeitraum 1971-2000 wurde erstmals dieser Normalbereich der Temperaturschwankungen verlassen und ein Wert von 9,3° berechnet.

Seitdem steigt die Durchschnittstemperatur kontinuierlich. 2007 war es bereits 0,6° zu warm; 2012 0,8° zu warm und seit Ende März ist die 30-Jahresdurchschnittstemperatur mehr als einem Grad über Klimanormalwert für Hannover. Aktuell liegt der Wert bei 10,11° oder 1,2° über normal!

Ich habe die Messwerte extrapoliert und danach wird Hannover Ende März 2035 die 1,5°-Grenze überschreiten (Meine Rechenmethode kann erklärt werden). 

Wer sich mit Klimastatistik und Politik beschäftigt, weiß, dass das Pariser Ziel (nicht mehr 2,0° Temperaturanstieg bis 2100) schon seit Jahren nicht mehr erreichbar ist, da alle Regierungen sich nicht trauen, die radikalen Einsparungen beim CO2-Ausstoss umzusetzen, die notwendig sind, um den kontinuierlichen Anstieg von CO2 und anderen Klima-relevanter Stoffe zu stoppen und deutlich zu senken.

Mittwoch, 9. November 2022

Kante. Die Tiere sind unruhig

"Hör dir die mal an", sagte eine gute Bekannte und meinte damit die neue Platte von Kante. Als Vierzigjähriger nehme ich neue Musik außer von Altbekannten (Björk!) zumeist nur als Hintergrund im lokalen Radio wahr. Von dieser Band hatte ich bisher nichts gehört und merkte nun, dass ich etwas verpasst habe. Dies ist bereits die vierte Produktion dieser Gruppe und die Musik gefällt mir ausgesprochen gut. Die vorherige Scheibe soll sogar noch deutlich besser gewesen sein. Es ist eine überwiegend rockige Sammlung und die Texte sind stets mindestens originell und oftmals gut. Drei Stücke schaffen durch Violinen, Bratschen, Celli und Bass ein Hörerlebnis, wie sie gute Filmmusik wie zum Beispiel von Gabriel Yared (Das Leben der Anderen) bietet, nur hier läuft in den instrumentalen Passagen ein eigener Film. Das zweite Stück "Ich hab’s gesehen" hat Partyqualität und lief hier in Hannover einen Monat lang in der Schleife von Radio Flora. Dort fiel mir das Stück auch erstmals auf, denn es dauerte. Mit fünfeinhalb Minuten ist es das kürzeste Lied (das Instrumental "Ducks and Daws" bringt es auch noch auf über fünf Minuten) und das phänomenale "Die Hitze dauert an" über neun Minuten. Leider hat "Die Tiere sind unruhig" auch zwei schwache Stücke. In der Mitte wird "Die größte Party der Geschichte" gefeiert und beim ersten Anhören ist es noch lustig und danach immer dümmlicher und ein Grund am CD-Spieler zum nächsten Lied zu springen. Die Hiphop-Einlage ist höflich gesagt skurril und anders formuliert nervend. Und dann hat das bereits genannte Instrumental seine Schwächen. Jazzig im Ansatz gibt einige Misstöne, die nicht wie Jazz, sondern wie falsch gespielt klingen. Ein weiterer Song, der nicht zu oft zu laut gehört werden kann. Ansonsten ist das Motto der CD THIS RECORD SHOULD BE PLAYED LOUD berechtigt. Kraftvolle Musik. In der Summe bewerte ich die Platte mit vier von fünf möglichen Sternen, die beiden Schwächen werden durch mehrere 5er-Songs aufgewogen. Ein guter Neuzugang in meiner Sammlung.

Freitag, 4. November 2022

Landtagswahl Niedersachsen 2022 - Wählerwanderung

Infratest dimap veröffentlicht für die ARD Übersichten zur Wählerwanderung. Der Schwerpunkt in der Präsentation liegt dabei in der Darstellung, wer von welcher konkurrierenden Partei seit der vorherigen Wahl Stimmen gewonnen oder verloren hat.

Der demographische Wandel verändert seit Jahren das Wahlpotential einzelner Parteien. Wer über Jahrzehnte eine Partei gewählt hat, wählt diese oftmals auch bis zur letzten Wahlteilnahme.

Infratest dimap verzeichnet in seiner Tabellen auch 475.000 Stimmenverluste durch Tod. Diese Stimmenverluste teilen sich danach wie folgt auf:

Gerade die ehemaligen Volksparteien verlieren viele Stammwähler*innen. Die SPD gewinnt 355.000 Stimmen durch Wählerwanderung, verliert aber gleichzeitig 555.000 an andere Parteien, Wahlverweigerung, Fortzug und 135.000 durch Tod. Die CDU gewinnt 275.000 durch Wählerwanderung, verliert aber gleichzeitig 545.000 Stimmen, davon 120.000 durch Tod.

Auf der anderen Seite gibt es Zugewinne durch "Neuwähler*innen", wie es in den Tabellen von Infratest dimap heißt:

Hier ist frustrierend festzustellen, dass 51 Prozent der Neuwähler*innen nicht zur Wahl gingen. Andere Parteien sind für junge Wahlberechtigte eine relevante Größe erhalten 10 Prozent. Positiv fällt auf, dass der faschistische Partei weniger als 5 Prozent der jungen Wählenden folgen.

(Quelle für die Zahlen)




Montag, 10. Oktober 2022

Landtagswahl 2022 im Stadtbezirk Vahrenwald-List

 Am 9. Oktober 2022 fand die Landtagswahl in Niedersachsen statt. Hier ein Blick auf den Stadtbezirk Hannover Vahrenwald-List, zwei Stadtteile die zum Wahlbereich Hannover-Mitte gehören, der von der Grünen Direktkandidatin Julia Willie Hamburg.

1. Zur Orientierung. Der Stadtbezirk ist schwaz umrandet und in der Mitte ist die Grenze zwischen den Stadtteilen Vahrenwald und List als graue Grenze eingetragen. In der Abbildung sind die Nummern der Wahllokale zu finden.

Zunächst einmal das Ergebnis: 

Wahlberechtigte: 50.105 (List 33.586 / Vahrenwald: 16.519)

Wähler*innen: 30.999 (List: 22.130 / Vahrenwald: 8.869)

Wahlbeteiligung: 61,9% (List: 65,9% / Vahrenwald: 53,7%)

Erststimmen

SPD-Kandidat: 9.809 (List: 6.769 / Vahrenwald: 3.040)

Julia Hamburg: 9.799 (List: 7.507 / Vahrenwald: 6.415)

Julia Hamburg wurde als Direktkandidatin gewählt, weil sie die Stadtteile Mitte, Calenberger Nordstadt, Oststadt, Nordstadt und List gewonnen hat.


 


Es gibt eine klare Teilung im Stadtbezirk Vahrenwald-List. Die SPD hat weiterhin starke Hochburgen in siedlungsgebieten, die nach 1945 entstanden sind. Julia Hamburg gewann hingegen in den Altbau-Blöcken. 

Zweitstimmen    

SPD:    9.927 oder 32,2% (List: 6.880 = 31,3% / Vahrenwald: 3.047 = 34,7%)

Grüne: 9.144 oder 29,7% (List: 7.009 = 31,8% / Vahrenwald:  2.135 = 24,3%)


Es gibt klare Hochburgen in einem kleinen Bereich der von renovierten Altbauten aus der Kaiserzeit geprägt ist.

Erststimmen Briefwahlergebnis versus Ergebnis in den Wahllokalen

SPD Brief:           29,9%  (List: 29,0% / Vahrenwald: 32,2%)

SPD Wahllokal:   32,9%  (List: 31,7% / Vahrenwald: 35,8%)

Grüne Brief:         34,0% (List: 35,7% / Vahrenwald 29,3%)

Grüne Wahllokal: 30,9% (List: 33,4% / Vahrenwald: 24,7%)

Die SPD erzielt in den Wahlokalen mehr Stimmen als in der Briefwahl. Für die Grünen gilt das Gegenteil.

Dies war die erste konsequente Erststimmenkampagne für eine Grüne Kandidatin. In der Mehrzahl der Wahllokale hat Julia Hamburg mehr Stimmen erhalten, als die Grüne Partei an Zweitstimmen bekam.


Sonntag, 8. August 2021

Der schweigende Stern

1960 kam in beiden deutschen Staaten der Science Fiction-Film "Der schweigende Stern" in die Kinos. Es war dies eine Koproduktion zwischen staatlichen Filmstudios aus Polen und der DDR. Es handelt sich um die Verfilmung eines Frühwerks des polnischen Autors Stanislaw Lem (Die Astronauten, 1951). 

Die Handlung ist schnell erzählt:

Die Welt ist friedfertig und Wissenschaftler*innen aller Länder arbeiten zusammen. Eine Metallspule mit Informationen wird in einer unwirtlichen Gegend gefunden und mit dem Tunguska-Explosion von 1908 in Verbindung gesetzt. In einer Teilübersetzung wird klar, dass es sich um eine bedrohliche Nachricht vom Planeten Venus handelt.

Eine geplante Marsmission wird stattdessen zur Venus geschickt. Das Landegebiet ist hochgradig radioaktiv verseucht und es werden Spuren eine ausgelöschten Zivilisation gefunden.

Die Zivilisation auf der Venus wollte die Erde angreifen, das Erkundungsraumschiff explodierte 1908. Auf der Venus fand ein Krieg statt und mit der Waffe, welche die Erde zerstören wollte, löschte sich die Zivilisation aus.

So weit.
Großartig ist, dass dieser Film während des kalten Krieges entstand und ein klares Plädoyer gegen Atomwaffen formuliert. Auf der Venus sind nur noch Schatten von den verdampften Bewohner*innen an einzelnen Wänden vorhanden. Eine klare Referenz zu Hiroshima und Nagasaki, wo auch von einigen Menschen nur noch dieser Schatten blieb. Die Welt ist friedfertig, eine wissenschaftliche Ratsversammlung zeichnet sich vor allem durch ihre Diversität (Männer & Frauen, Alte & Junge aus vielen Ländern) aus. 

Der Spannungsbogen ist gering und die Tricktechnik wirkt kurios, doch es ein angenehmes Gegenstück zu US-Produktionen wie "Invasion of the Body Snatchers" (1956) oder "Village of the Damned" (1960), die subtilen Antikommunismus pflegen.

Der schweigende Stern
DDR / Polen 1960
Regie: Kurt Maetzig
(unter den Schauspielerinnen ist u. a. die junge Eva-Maria Hagen als Reporterin zu sehen)



Sonntag, 25. Juli 2021

Regionaler Klimawandel Hannover - Jahrestemperatur


Habe aus meiner Datenbank von Werten der offiziellen Wetterstationen für jeweils 30 Jahre die durchschnittliche Jahrestemperatur von Hannover berechnet.

Der Klimanormalwert liegt für Hannover, wenn nur die Dekadenwerte genommen werden, bei 8,7 bis 9,1°C. Seit den späten 1980-er Jahren kommt es zur kontinuierlichen Erwärmung.

Abbildung 1: 30-Jahre-Mittelwert (gleichtender Durchschnitt

Diese und die folgende Abbildung sind sehr groß. Details sind bei einem Klick auf die Abbildung zu sehen.

Was ist zu sehen? In grau ist der Klimanormalwert zwischen 8,7 und 9,1° zu sehen. Bis zum Beginn des Klimawandels gab es drei Mal zu warme Durchschnittswerte und einmal einen zu kühlen Durchschnittswert. 

Ende der 1990-er Jahre wird der Bereich der normalen Temperaturen verlassen und erreichte Ende 2020 einen 30-Jahre-Durchschnittswert von 10,1° C.

Abbildung 2: Jahrestemperatur und 30-Jahre-Mittel


 Die Jahrestemperatur zeigt eine deutliche Variabilität. Hellblau wurde die Quartale eines Jahres markiert, wo die Jahrestemperatur mehr als 1°C niedriger als der Klimanormalwert von 8,9°C für den Zeitraum 1961-1990 war. In den frühen 1960-er lag die Jahrestemperatur sogar mehr als 2°C unter dem Normalwert. 

In gelb sind Abweichugnen von mehr als 1°C höher als der Normalwert markiert. Zwischenzeitlich gibt es sogar Abweichugen von mehr als 2°C.

Sonntag, 25. April 2021

Impftermin

Ein kleiner Schritt für die Menschheit,
Ein großer Sprung für mich.

(Frei nach Neil Armstrong 1969)

Heute war mein Termin im Impfzentrum auf dem Messegelände Hannover. 

Es wurde eine Radtour (je 11 km) mit einer Pause zum Impfen. Ich war jetzt schon dran, da für mich § 6 Absatz 7 der Coronavirus-Impfverordnung (Vorerkrankung) gilt.

In zwölf Schritten, davon acht administrative wurde ich durch die Messehallen 26 und 25 geleitet.

16:35 Uhr Eintritt in Halle 26

Handdesinfektion und Temperaturmessung (Person A)

1. Schalter (B): Nr.  wurde ausgedruckt, die bestimmte an welchem Schalter eine erste Überprüfung der Dokumente erfolgt. Es sind mehr als 20 Schalter und auf dem Weg zum Schalter 14 sah ich, dass mehr als die Hälfte an eine Sonntagnachmittag besetzt waren.

2. Schalter (C): Durchsicht der Papiere auf Vollständigkeit, Kontrolle von Papieren mit Angaben auf dem Personalausweis. Befestigung eines vonn Musikfestival bekannten Papierstreifens an einem Armgelenk. Die Farbe definiert welcher Impfstoff benutzt wird. Ein zweiseitiger Fragebogen wurde übergeben.

Ausfüllen des Bogens an einer Zwischenstation. Sowohl auf der Vor- als auch auf der Rückseite musste unsinnigerweise Name, Vorname, Geburtsdatum und Adresse eingetragen werden. Freundliche Mitarbeiter*innen der Johanniter gingen herum, und sprachen andere Schreibende an, wenn diese beim Ausfüllen zögerten.

3. Schalter (D): Überprüfung der soeben gemachten Angaben. Nachfrage ob wirklich wie angekreuzt kein Arztgespräch gewünscht wird.

Verlassen der Halle 26 und Wechsel zur Halle 25. Erneuerte Handesinfektion.

4. Schalter (E): Überprüfung der Papier, ob ich hier richtig bin.

16:50 Uhr Mitarbeiter (F) weisst einem ein Stuhl vor einem der Artzzimmer zu

5. Arztzimmer (G). Frage der Ärztin nach Gesprächsbedarf wurde verneint und mein Impfpass wurde abgestempelt  und unterschrieben.

Warten in einer Zwischenzone. Mitarbeiterin der Johanniter (H) führte mich zu einem von vielen Impfzimmern. Dies war ein Zimmer wo noch eine Spritze BioNTech vorhanden war.

6. Impfzimmer. Eine Frau nahm meine Papier (I) und eine weitere (J) bat mich, mich zu setzen un den Oberarm frei zu machen.

17:00 Uhr Piks

Warteraum für unmittelbare Reaktion auf die Impfung. Mitarbeiterin (K) kam und schnitt den Papierstreifen vom Handgelenk.

7. Schalter. Ausgangskontrolle (L)

8. Schalter. Abgabe der Papiere (M), die abgeheftet wurden.

17:15 Uhr Verlassen der Halle 25

40 Minuten, acht Schalter und 13 Personen bis zur vollendeten 1. Impfung.

Es war viel los: Habe draußen dreimal für eine Minute die Zahl der Geimpften, welche die Halle verließen gezählt: 8, 8, 7. Das wären 420 bis 480 Impfungen/Stunde an einem Sonntagnachmittag.


Es war ein schöner, sonniger, wenn auch bitterkalter Nachmittag mit einer schönen Radtour einmal quer durch Hannover.

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Science Fiction Film and Failure

In jedem Jahr gibt es die 1-2 Filme, die wirklich als Science Fiction verbleiben. Noch Jahre später werden diese Filme für ihren visuellen Ausdruck und für ihre Ideen geschätzt.
Doch dann gibt es jedes Jahr viele Filme, die von den Verleihern und der Werbung als Science Fiction bezeichnet werden, aber denen Science fehlt und wo die Fiction sehr schwach ist.
Ad astra - Zu den Sternen ist ein negatives Beispiel. Die Geschichte handelt in einer nahen Zukunft, doch mangelt es an wissenschaftlicher Entwicklung. Es ist ein Psychodrama mit großartigen Schauspielern, aber die die Geschichte könnte auch in einem Western erzählt werden. Geradezu peinlich ist die Manie einiger Produzenten und Regiseure, die meinen, das eine Spannung daraus entsteht, dass ein Einzelner die Welt zerstören möchte. Es ist die lauwarme Weltsicht, dass alles OK ist und einzelne Gruppen ("Piraten auf dem Mars" - Was für ein Schwachsinn !) oder Individuen (der Vater der Hauptrolle) diese Normalität gefährden. In Filmen wie Ad astra werden auch ständig Personen getötet, um eine Spannung in eine schlechte Erzählung zu bekommen. Was ist daran spannend darüber zu rätseln, welche Nebenrolle als nächstes sterben wird?

Als ich den Film zum zweiten Mal sah, dachte ich vorher, das ich den Film noch nicht kenne. Irrtum, der Film ist visuell und von seiner Erzählung so austauschbar, dass ich schlicht vergessen hatte, dass ich ihn schon einmal gesehen hatte.

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Ad Astra (USA 2019, 124 min., Regie: James Gray mit Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland, Liv Tyler)

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Wenn Listen nicht so langweilig wären, würde ich jetzt eine Liste der gelungenen Science Fiction Filme der letzten 10 bis 25 Jahre dranhängen. 

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Volksbegehren Artenvielfalt Endergebnis

Bis zum 13. November 2020 wurden Unterschriften zum Volksbegehren Artenvielfalt Niedersachsen von den Wahlämter der Gemeinden auf ihre Gültigkeit überprüft und registriert.

Dies ist mein vierter und abschließender Bericht über das Volksbegehren. Diesmal mit dem Endergebnis.

Insgesamt 162.530 wahlberechtigte 'Niedersachsen*innen unterstützten die erste Phase des Volksbegehrens. Dies entspricht 2,67%. In dieser ersten Phase hätten wir nur 25.000 Unterschriften sammeln müssen, um dann das eigentliche Volksbegehren zu beantragen und dann noch weitere sechs Monate noch intensiver Unterschriften zu sammeln.

Die folgende Karte der Sammelergebnisse in den Landtagswahlkreisen zeigt eine erhebliche Varianz. Wolfsburg (Wahlkreis Nr. 07) war und blieb dem Volksbegehren fern. Nur 0,7% der Wahlberechtigten unterstützen das Volksbegehren. Der Südosten hat mit der Ausnahme der Universitätsstadt Göttingen (Nr. 17) zeigt generell nur eine geringe Zustimmung zu den Zielen des Volksbegehrens. Das Oldenburger Münsterland, wo die industrielle Fleischproduktion das Grundwasser ruiniert, hält auch nicht vom Völksbegehren.


Die höchste Zustimmung zu den Zielen des Volksbegehrens stammt aus der Universitätsstadt Oldenburg (Nr. 62-63) mit 5,71% der Wahlberechtigten. Gute Werte gibt es nördlich und westlich von Bremen und in Buxtehude (Nr. 55). Rund um Hannover (Nr. 24-28) gibt es auch sehr gute Werte.

Die Ziele des Volksbegehrens wurden mit einem Gesetzespaket beschlossen. Es ist offensichtlich, dass die Landesregierung eine Blamage kurz vor der Kommunalwahl vermeiden wollte. Die Motivation der Sammler*innen war sehr hoch und wir hätten bis Juni 2021 trotz Corona und der Propanda der Agrarlobby die notwendigen mehr als 600.000 Unterschriften eingesammelt. 

Nun ist es an uns, der Regierung weiterhin auf die Finger zu schauen, dass die ausführenden Verordnungen keine Verwässerung der neuen Gesetze ermöglichen. Die CDU-Agrar-Lobby ist stark und es ist zu befürchten, dass vor allem mit Übergangsfristen von vielen Jahren das Artensterben erst einmal noch weitergehen wird.

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In einem Kommentar zum Beitrag wurde die Frage gestellt, ob die Bevölökerungsdichte der einzelnen Regionen Niedersachsen einen Einfluss auf das Endergebnis hatte.

Nein! Es gibt keine Korrelation zwischen Bevölkerungsdichte und Unterschriftenquote. Selbst wenn nur die Landkreise mit weniger als 500 Einwohnern/Quadratkilometer betrachtet werden gibt es nur eine Wolke mit wenigen Ausreißern, aber keinen Trend.

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Frühere Berichte mit Karte sind hier zu finden:

Zwischenstand vom 1. August 2020, vom 1. September 2020 und 1. November 2020