Mittwoch, 3. Januar 2007

Cumarin im Zimt

Und nun hat man mal wieder im Zimt erhöhte Werte von Cumarin (Kumarin) gefunden und die Warnhinweise schafften es vor der Adventszeitbis in die Hauptnachrichten. Ich frage mich bei so einer Nachricht, wo ist die Nachricht?
Ach so, die Saison des Weihnachtsgebäcks hat angefangen und Zimt mit Cumarin findet sich in vielen dieser viel zu früh angeboteten Produkte


Die angewandte "Naturwissenschaft" hat in den letzten Jahren bereits viele Male festgestellt, dass die Substanz A für die Gesundheit zuträglich und die Substanz B schädlich sei. Doch es gibt einfach auch zu viele Ergebnisse, die sich widersprechen. Da mag eine Substanz oder eine Speise ungesund sein, aber eine andere Studie bescheinigt den Konsumenten eine höhere Lebenserwartung, wenn sie die Substanz oder Speise zu sich nehmen.

Kumarin oder Cumarin ist ein Anhydrid der Kumarsäure / Cumaracid (für die Biochemiker: Summenformel C9H6O2Wikipedia zeigt sogar die Strukturformel). Natürlich kommt es im Waldmeister, in der Tonkabohne und im so genannte Cassia-Zimt vor.
Cumarin kann in größeren Mengen zu Leberschäden führen bis hin zum Krebs. In der Regel sollte der Grenzwert von 0,1mg Cumarin je kg Lebensgewicht je Tag nur schwer zu erreichen sein. Als Faustregel wird in den Warnhinweisen vom Bundesinstitut für Risikobewertung betont, dass ein Erwachsener 15 Zimtsternen mit den höchsten gemessenen Cumarin-Werten zu sich nehmen müsste, um den Wert zu überschreiten.

Das Problem ist einmal mehr die industrialisierte Lebensmittelproduktion. Der klassische Zimt wird aus der Rinde von jungen Trieben des Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum ceylanicum) gewonnen und enthält sehr wenig Cumarin. Im Rahmen der Großproduktion von Weihnachtsgebäck wird auf den kostengünstigeren Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia) zurückgegriffen und der enthält viel Cumarin. Die Grenzwerte wurde bei einer Untersuchung Anfang des Jahres um das 37fache (!) überschritten.
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Siehe auch folgenden Eintrag:
Zimtgefahren in Finnland

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