Mittwoch, 3. Januar 2007

Heinrich Göbel – Henry Goebel

Nachtrag 24.12.2007: Möglicherweise ist es doch keine Legende (siehe Kommentar zum Beitrag)
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Wenn eine Straße nach einer Person benannt wird, ist dies eine der größten Ehrungen, die in Deutschland einem verstorbenen Menschen gegeben werden kann. Diese Person wird nie vergessen werden, da es immer wieder Menschen wie mich gibt, die sich fragen, woher der Straßenname stammt. Ich wohne seit fast sechs Jahren in der Göbelstr. Mit war bekannt, dass diese Straße nach dem ersten Erfinder der Glühlampe benannt war. Doch bisher waren mir Details nicht vertraut.


Heinrich Christoph Conrad Göbel wurde am 20. April 1818 in Springe am Deister etwa 25 Kilometer südwestlich von Hannover geboren. Nach 1848 wanderte er in die USA aus. Er ließ sich in New York nieder und amerikanisierte seinen Namen zu Henry Goebel. Er war Feinmechaniker und verstand sich auch als Erfinder.
Und hier beginnt eine Legende, die bis heute in der Region Hannover gepflegt wird. 1854 erfand er angeblich die elektrische Glühlampe mit verkohltem Bambusfaden in einem luftleeren Glaskörper.
In einem ausführlichen Artikel in der Wikipedia wird argumentiert, dass diese Legende von Goebel selbst und deutschen Technikhistorikern des frühen 20. Jahrhundert aufgebaut wurde und seitdem vom Volksmund tradiert wird. Angeblich scheiterte Goebel mit seiner Erfindung am Faktor Zeit. Die Elektrifizierung stand erst an ihrem Beginn und eine kommerzielle Auswertung der Erfindung scheiterte.
Thomas Alva Edison und seine Mitarbeiter experimentierten eine Generation später mit Leuchtkörpern und 1879 erhielt Edison das Patent auf die bis heute bekannte Glühbirne. Die angebliche frühere Erfindung von Henry Goebel wurde nur deshalb bekannt, weil die Patentinhaber 1885 und 1893 anderen Erfinder von Glühlampen wegen Patentverletzung verklagten.
Es gibt keine Dokumente oder vertrauenswürdige Zeitzeugen, welche die angebliche frühere Erfindung von Henry Goebel unterstützen. Alle Hinweise auf eine gerichtliche Bestätigung der Ersterfindung durch Goebel sind Legende, die selbst in den Enzyklopädien von Brockhaus und Meyer gepflegt werden und auf die ich auch reingefallen bin. Einen großen Dank an die Autoren des Wikipedia-Artikels
.

Henry Goebel betrieb in New York ein Uhrmacher- und Optikergeschäft und verstarb dort im Alter von 75 Jahren am 4. Dezember 1893. Meine Straße in Hannover-List (seit 1928) und ein Denkmal am Nordhang des Deisters mit Blick auf Springe (seit 1954) erinnern an Heinrich Göbel – Henry Goebel.

1 Kommentar:

hhg hat gesagt …
Hallo

die Göbel Legende ist keine Legende! Es gibt neue Ergebnisse, die zeigen, das Herr Rohde mangelhaft gearbeitet hat. Details werden in 2008 veröffentlicht.

Mfg

Hans-Hermann Goebel
24. Dezember 2007 16:55

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