Mittwoch, 3. Januar 2007

Michel Gondry 2006 Science of Sleep

Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (Frankreich 2006)
Regie: Michel Gondry

Die Geschichte ist schnell erzählt. Der Graphiker Stéphane (Gael Garcia Bernal) nimmt nach dem Tod seines mexikanischen Vaters die Einladung seiner französischen Mutter nach Paris an. Diese überlässt ihn eine Wohnung und hat einen Job in einer Agentur für individuelle Kalender arrangiert. Während er sich in der Wohnung seiner Kindheit und Jugend wieder einrichtet, zieht als Nachbarin die attraktive Stéphanie (Charlotte Gainsbourg) ein und er ist von ihr und ihrer Freundin verwirrt, da er spürt, dass er sich verliebt hat, aber nicht weiß in welche von den beiden Frauen. Das klingt bisher wie eine einfache Geschichte.
Es ist aber auch eine Geschichte über das Träumen und wie Träume ein Bild der Realität verändern. Stéphane träumt im Schlaf, Stéphane träumt am Tage und vor allem träumt und phantasiert er, dass er Träume verändern kann und damit die Realität ändert.

Einige Traumsequenzen werden vor einem Blue Screen aufgebaut und seine Traumwelt versammelt dieselben Menschen, wie in seiner Realität. Die Tricktechnik zur Darstellung der Träume erscheint einfach, da Pappmaché und Stop Motion für surreale Elemente verändert werden. Es entsteht eine Welt, in der Stéphane alles kontrolliert.
Stéphane verwechselt zunehmend Traum und Realität und schreibt nach seiner Meinung in einem Traum einen Brief an Stéphanie, in dem er seine Zweifel über seine Liebe ein Ende setzt. Doch dieser Brief wird in der Realität zugestellt und trotz der scheinbaren Ablehnung ist es nun eine Liebesgeschichte mit Hindernissen.

Der Film gefällt durch seine sparsamen und dann offensichtlichen Trickszenen. Dem Regisseur Michel Gondry gelingt es einige Male, den Zuschauern im unklaren darüber zu lassen, ob eine Szene nun Traum, Tagtraum oder Realität ist. Der Film endet mit einem ironischen Happy End.

Der Film ist schwer zu bewerten. Regie und Drehbuch sind von Michel Gondry. Der Film soll autobiographische Teile haben. Idee und Trickelemente sind gut, aber die Handlung ist manchmal holprig und einige Charaktere erscheinen wie Fratzen oder Masken. Das Ende ist auch ziemlich plötzlich. Dennoch bleibt der Film ausgesprochen unterhaltsam und anregend, wie sich später in einem Gespräch mit meiner Filmbegleitung zeigte.
Michel Gondry hat in den 1990-er einige Video für Björk gemacht und einige graphische Elemente, die dort nutzte, tauchen in diesem Film wieder auf.

7 von 10 Punkten meiner Werteskala.

Keine Kommentare: