Donnerstag, 25. Januar 2007

Sarasota Florida Tag 8

Aus dem Reisetagebuch vom 1. Februar 2005
Das Fieber ist leicht gestiegen, 100,8 F (Formel –32 *5 / 9), also schlappe 38,2 C. Reicht um sich sch… zu fühlen. Ein weiterer Tag im Bett? Nachmittags ließ ich mich zum Drugstore fahren und kaufte mir dort eine heftige Droge. Es ist vor allem die Langeweile, die mich plagt, wenn mein wichtigstes Teil nicht richtig funktioniert.


Eine weitere Beobachtung aus Florida.

Coupons. Das Land ist komplett dem Geld ausgeben gewidmet (vitam impendere … und jetzt müsste lateinisch für Geld kommen, um unseren UNI-Spruch zu variieren). Für jede Dienstleistung oder jedes Produkt gibt es aber gleichzeitig die Möglichkeit Rabatt zu erhalten. Zum System gehören offensichtlich Mitgliedschaften und Coupons. Meine Gastgeber sind Mitglied einer Supermarktkette (DER Supermarkt!). Ein Jahresbeitrag wird eingezahlt und dann kann dort mit Rabatt eingekauft werden. Doch eigentlich wollte ich etwas über Coupons schreiben …
Meine Gastgeberin zeigte mir ein Buch mit Hunderten von Coupons nur für Sarasota, dass für 30 Dollar gekauft werden kann. Mit diesen Coupons gibt es Rabatte von 1 (Kino) bis 6 (Restaurant) Dollar. Das kam mir zunächst sehr fremd vor, bis mir einfiel, dass wir auch schon viele Coupons vorne in den Gelben Seiten oder auf der Rückseite der Cinemaxx-Tickets haben. Ich habe diese Rabatte bisher bloss noch nie angenommen.
Ich lächel nach innen, wenn ich höre, dass die Entscheidung, welches Restaurant ausgewählt wird, davon abhängt, ob denn auch ein Coupon für das Restaurant vorhanden ist. Selbst McDonalds, PizzaHut und die anderen Serien-Futterausgabestellen sind mit Coupons vertreten.
Freizeitaktivitäten werden auch von Rabatten beeinflusst. „Wenn wir S--- einladen, dann kommen wir beide kostenlos in den Botanischen Garten. S--- ist Mitglied und als Rollstuhlfahrerin darf sie zwei Begleitpersonen mitnehmen.
Am Morgen wird die Zeitung gelesen und dabei natürlich auch Ausschau nach Coupons gehalten. Doch diese Zeitung … Die Werbekrise, die die Presselandschaft in Deutschland erschütterte, scheint hier nicht angekommen zu sein. Auf jeder Seite außer der Titelseite ist mindestens 50 Prozent der bedruckten Fläche Werbung. Ich fand auch regelmäßig Seiten, auf denen nur ein zwölftel Raum für Artikel vorhanden ist. Hinzu kommen täglich einen halben cm Werbeblätter, die der Sarsaota Harald Tribune beigelegt sind. Der Informationsgehalt dieser Lokalzeitung ist für mich zu dünne und ich hole mir weitere Infos aus dem Netz. Die Sarasota Harald Tribune dürfte sich in Deutschland nicht als Zeitung bezeichnen. Es wäre ein Werbeblatt mit redaktionellen Beiträgen.
Coupons sind eine Form von gelenktem Konsum, aber für den Verbraucher scheinbar attraktiv. In der Sportsbar bezahlte ich für eine leckere Pizza und ein Café $18,50 und meine beiden Gastgeber zusammen nur $14,00.
Ein Woche in Florida ist vergangen, der Jetlag ist überwunden, aber leider sind mir zwei Tage durch Krankheit verloren gegangen. Hoffentlich ist das Morgen wieder besser.

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