Donnerstag, 5. Juli 2007

Bahnhofsmanagement Braunschweig

Auf den kleineren Bahnhöfen, und ich würde Braunschweig hierzu zählen, findet sich zwischen den internen Hinweistafeln stets ein Farbfoto mit dem Team vom Bahnhofsmanagement. Dies ist ein verantwortlicher Job, aber hier kann ich zweimal in der Woche auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit erleben, dass einzelne Elemente in der Kundenbetreuung immer noch nicht verstanden wurden.

Beispiele gefällig?

Kurz bevor der Zug nach Hannover bereitgestellt wird, kommt auf dem gleichen Gleis ein Zug aus Hannover mit der Endstation Braunschweig an. Auf den Anzeigetafeln steht entsprechend zunächst „Ankunft 17:04 nicht einsteigen“, dann erlischt die Anzeige und dann wird die Abfahrt meines Zuges angezeigt. Die Anzeige für den Folgezug erscheint in der Regel, wenn der andere Zug noch im Gleis steht und ein Zugbegleiter durch den leeren Zug geht, um Fenster zu schließen, etc. Regelmäßig sehe ich Menschen auf das Gleis stürmen und bei den Versuch, den Zug, der nun auf ein Abstellgleis fahren soll, zu besteigen. Manchmal schaut der Lokführer aus seinem Fenster und informiert diese Irrläufer. Es gibt eine Bahnsteigüberwachung durch Kameras, also eigentlich sollte das Management wissen, wann eine Anzeige aktualisiert werden sollte.

… oder …

Während ein Zug einfährt und die kreischenden Bremsen jedes Gespräch auf dem Bahnsteig zum Verstummen bringen, beginnt bereits die Willkommensmeldung vom Bahnhof gefolgt von den Hinweisen auf Anschlussverbindungen. Ich kenne es selbst zur Genüge, im abbremsenden Zug ist kein verständlicher Satz von den Bahnsteigansagen zu hören. Erst wenn die Türen sich geöffnet haben, erreichen mich als Reisenden die für mich bestimmten Nachrichten, die dann aber bereits kurz vorm Ende sind. Und wieder gilt, die Kameras sollten dem Management zeigen, wann ein Zug steht und somit wann Informationen für die umsteigenden Reisenden sinnvoll wären.

(Nachtrag Dezember 2008):


. . . oder . . .

Fünf bis zehn Minuten vor der Bereitstellung eines Zuges kommt die Stimme vom Band, die darüber informiert, dass auf dem Gleis 5 der Zug (nach Hannover und weiter in den Westen) bereit steht. Die Bahnhofshalle wird verlassen und der Bahnsteig betreten. Es ist Dezember, es ist lausig kalt auf dem Bahnsteig und der Zug steht noch auf dem Abstellgleis und nur die drei Frontlichter sind in der Ferne zu sehen. In den nächsten Minuten passiert nichts und wenn dann endlich der Zug bestiegen werden kann, bin ich garantiert vollständig durchgefroren.
Und wieder gilt, die Kameras sollten dem Management zeigen, wann ein Zug tatsächlich zur Verfügung steht und somit wann Informationen für die Reisenden sinnvoll wären.

Diese Ignoranz lässt mich als planenden Menschen nur den Kopf schütteln.

Nachtrag vom 25. März 2009:
... und als ich heute dann darauf hinwies, dass die Zuganzeige für mein Gleis auf beiden Seiten bereits den Folgezug zeigte, wurde ich wie ein kleines Kind behandelt. Das Gleis ist oftmals zweigeteilt, da von dort nur kurze Regionalbahnen in zwei Richtungen abfahren. Ich wurde darauf hingewiesen, dass auf dem Gleis später auch ein Zug nach Gifhorn fährt.
Ich wiederholte, dass auf beiden Anzeigen dieser Zug nach Gifhorn angezeigt wird. In der folgenden Hektik der Korrektur wurden die Sprachschnipsel aus dem Computer zunächst unvollständig zusammengefügt. Es hallte die Nachricht, dass mein Zug im Abschnitt a abfährt. Hm, war die Nachricht nur für mich, denn es wurde kein Gleis genannt. Der Fehler wurde aber sofort korrigiert und danach wurde jede Minute angesagt, dass auf dem Gleis zwei Züge stehen.

In der Summe:
unfähig, unfreundlich und nicht lernfähig,
denn bei meiner nächsten Fahrt wenige Tage später war wieder nur der Zug nach Gifhorn angezeigt und ich erlebte gleich zweimal, dass Passagiere vorne beim Lokführer einstiegen und sich dort noch einmal bestätigen ließen, dass sie nun in den richtigen (nicht angezeigten) Zug gestiegen sind.

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