Samstag, 6. Dezember 2008

Zimbabwe Superinflation revisited

Die Superinflation in Zimbabwe hält an (hier ist mein Eintrag plus Update von Juni/Juli 2008). Am 31. Juli 2008 erreichte der Zimbabwe-Dollar einen Umtauschkurs von 89.415.938.787 Zimbabwe-Dollar zu einem € (in Worten: fast 90 Milliarden Zimbabwe-Dollar für einen Euro). Die Zentralbank überraschte Zimbabwe und die Welt mit der Einführung des neuen Zimbabwe-Dollars, der zu einem Kurs von etwa 10.000.000.000 (zehn Milliarden) zu 1 die alte Währung ersetzte.
Die erste Abbildung zeigt diese Entwertung und die weitere Entwicklung auf einer logarithmischen Skala. Eine neue Währung löst nicht das Wirtschaftsproblem, wenn deren Ursache (Mugabe!) nicht beseitigt wird. Für etwa eine Woche blieb die neue Währung relativ stabil, doch dann setzte die Superinflation wieder ein. Es fand eigentlich nur ein Austausch von Papieren statt. Altpapier (Zimbabwe-Dollar) wurde gegen neues Papier (neue ZIM-$) getauscht. Nach 45 Tagen war die neue Währung nur noch 10 Prozent wert. Der nächste Sprung um eine 10-er Potenz, also die Reduktion auf 1 Prozent des Nennwertes erfolgte am 6. November also etwa 100 Tage nach der Währungsreform. Bereits neun Tage später war die Währung nur noch 0,1 Prozent und aktuell (seit dem 4. Dezember) weniger als 0,01 Prozent wert.
Heute wären 1.327.720.000.000.000 (alte) Zimbabwe-Dollar notwendig, um einen Euro einzutauschen. 1 Billiarde 327 Billionen 720 Milliarden. Solche Zahlen werden sonst nur in der Astronomie und der Physik verwendet. (Ein Lichtjahr ist etwa 9,5 Billionen Kilometer).
Abbildung 2 zeigt die Entwertung als lineare Darstellung. Da hier nichts zu sehen ist, zeigt die abschließende dritte Abbildung noch einmal den Umtauschkurs in einer logarithmischen Darstellung.
Wann begreift die Welt endlich, dass Robert Mugabe den Präsidentenpalast in Harare nicht freiwillig verlassen wird. Er hat die Macht, die Freunde (China) und die Mittel, um trotz seines hohen Alters auch noch weitere Jahre dort zu verbleiben. Das ein Friedensnobelpreisträger wie Desmond Tutu als letztes Mittel nun militärische Gewalt gegen diesen Diktator in Erwägung zieht, sagt eigentlich alles über die katastrophale Situation in Zimbabwe (aktuell: Massensterben durch Cholera wegen Fehl- und Mangelernährung sowie fehlender medizinischer Hilfe).

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