Montag, 28. September 2009

Alcazaba de Malaga und die Stadt

Im Palast der Nasriden in der Alcazaba de Málaga ist ein Musterbeispiel für die Visualisierung der Archäologie am Beispiel der Töpferei in der islamischen Zeit zu sehen:
Die Werkzeuge der Wissenschaft, die Fundstellen, die Funde, die Skizzen, die graphische Rekonstruktion von Keramik aus Scherben, die tatsächliche Rekonstruktion. Dies alles Schritt für Schritt in getrennten Vitrinen in einem Rundgang durch den Palast.

Weiter ging es mit den Grundlagen der Keramik vor Ort (Rohstoffe), dem Töpfern bis zum Brennen, einem rekonstruierten Brennofen, die Nutzung der Keramik und schließlich seinem Handel.
Zum Schluss gab es viele keramische Funde zu bestaunen.
Was leider fehlt, war, die Mehrsprachigkeit und mehr Infos über die Bewohner dieser Burg (Zahl, soziale Zusammensetzung, Lebenssituation (Bad, Schlaf, Toiletten)).
(Foto: Stefan R.)
Die gesamte Anlage ist trotz ihrer christlichen Überprägung und Nachnutzung bis ins 19. Jahrhundert immer noch in ihrer alten Struktur zu erahnen und zu bewundern. Die Wasserkünste mit ihren vielen kleinen Kanälen und Springbrunnen schaffen beim Aufstieg zum Palast immer wieder diese angenehmen Orte, in denen das Wasser murmelt und plätschert.
(Foto: Stefan R.)
Eine erste Pause verbrachte ich im Schatten in einem römischen Amphitheater, dass unter der Alcazaba lag. In der Buchhandlung Cultura Andalucia gab es eine Vielzahl von wissenschaftlichen Büchern zu Aspekten der Archäologie, Geschichte und Ethnologie, doch aus mir nicht erfindlichen Gründen, fand ich in keinem der Regale ein Buch über die Alcazaba de Málaga.

Mein Spaziergang durch die Altstadt führt an deren nördlichen Rand entlang. Hier stieß ich auf eine moderne Markthalle. Die Moderne kann aber nicht den besonderen Geruch der vielen Fischhändler verdrängen. Es war ein quirliger Ort. Eine Straße später stieß ich auf einen ungewöhnlichen Laden. Eine Kartoffelchipsmanufaktur! Hier ließ ich mir eine Tüte füllen und die Frische dieses Produkts war ein Erlebnis. Mein Mittagessen wurde in einer sehr lauten Pueblo Bar eingenommen. Der Mittagstisch mit reichhaltiger Fischsuppe und frittiertem Fisch plus ein Getränk kostete dort nur 7 Euro. Das war dann tatsächlich ein Preis wie beim Mittagstisch in deutschen Betrieben. Bevor ich wieder zur Casa reiste, ging ich noch ins Kaufhaus El Corte Inglés wo ich Ruhe, kühle Luft und ein sauberes Klo fand. Mein Ziel noch ein schönes Hemd zu kaufen war hier nicht möglich. Dieses Kaufhaus kannte in der Herrenabteilung nur Markenartikelstände und wenn ein Hemd als Angebot angepriesen wurde, sollte es immer noch 40 Euro kosten. Das ist halt nicht meine Welt.

Keine Kommentare: