Montag, 28. September 2009

Malaga – letzte Impressionen

Morgens erscheint im Gegenlicht die Sierra Nevada schemenhaft im Hintergrund und machte mich stets aufs neue neugierig auf eine Wanderung.

Seit dem 10. September änderte sich das Wetter. Wir saßen zu dritt auf dem Balkon und schauten in die Wolken. Wir redeten über Zirruswolken und ich erinnerte an die Faustregel, dass zerrissene Federwolken einen Wetterumschwung anzeigen. S. ließ sein frisches Wissen über Wolken vom Stapel und identifizierte mindestens vier verschiedenen Wolkenarten. Für mich war nur klar, dass mein Erfahrungswissen aus Norddeutschland hier vielleicht nicht anwendbar sei.
Zwei Tage später war die Sonne am Nachmittag nur noch für Stunden zu sehen und ein Unwetter zog vom Landesinneren mit dunklen Wolken und Donner heran, dann aber küstenparallel nach Osten ab.
Der Himmel bezieht sich weiter und ein (er-)frischenden Wind treibt vertrocknete Blätter vor sich hin.
Die Kronen der Palmen am Strand sind in ständiger Bewegung und der Wind bläst den hoch feinen Sand so hoch, dass vom Balkon der Blick auf den Hafen bis über die genannten Kronen getrübt ist.
Im Hafen sah ich wieder eines dieser mehrgeschossigen Kreuzfahrtschiffe (ups, da hätte ich beinahe Kreuzfahrer geschrieben und mich den unseligen Kreuzrittern genähert). Fast jeden Tag scheint eine Reisegesellschaft in Málaga anzulegen und ihre 500-2.000 zahlungskräftigen Touristen für Stunden in die Stadt oder ihr Umland zu entlassen. Eine Basssirene ertönte dreimal und schon bewegte sich das schwimmende, umgekippte Hochhaus aus dem Hafen.

Als ich bereits im Flughafen war, kam aus den dunklen Wolken erstmals doch wirklich ein Nieselregen. Ein schöner Abschluss für einen zweiwöchigen Urlaub in Málaga. Hierhin werde ich sicherlich zurückkehren.
Als wir schließlich am Steigen waren, konnte ich einen Blitz sehen, der hinter Malaga aufleuchtete. Auf dem Meer sah ich viele Schaumkronen. Von oben konnte man die Mündungen der Barrancos klar erkennen. Das Unwetter hatte im Osten von Málaga bereits zu heftigen Regen geführt und immer wieder war eine Schmutzfahne zu sehen, die von der Küste wenige hundert Meter ins Meer reichte und nach Osten sich auflöste. Deutliche Folgen der Erosion nach langer Trockenheit, die selbst aus Tausenden Metern Flughöhe klar zu sehen waren.

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