Sonntag, 20. Februar 2011

Creole-Wettbewerb im Pavillon Hannover – Tag 2

Bemerkungen zu den ersten fünf Bands vom Freitag werden sich in einen weiteren Beitrag.

6. Evelyn Kryger (Balkan-Dysco-Polka-Hopsza)
Auch der zweite Abend fing sehr dynamisch an.. Wieder wurden Saxofon und E-Violine kombiniert und mit Amüsement sah ich, dass es die gleiche Violinistin war, die mit Hòlabesh den ersten Abend eröffnet hatte. Das Musiker in mehreren Projekten spielen ist bekannt, wurde aber auf diesen Festival gleich mehrmals gezeigt.
Es war wohl Nervosität, die für einige schräge Klänge verantwortlich war.. Die ersten beiden Stücke gehörten zur Kategorie Balkan und wiesen leider keine große Variabilität auf. Es ist dies Tanzmusik und da ist so etwas zweitrangig. Der Dialog zwischen Saxofon und Violine war einige Male bei diesen ersten Stücken anstrengend. Als dritten Song gab es Variationen des Tangos und die waren überzeugend.

7. Aavaan (Mystische persische Melodien)
Zunächst war ich befremdet. Ich fragte mich, was hat das mit Weltmusik zu tun. Zwei Musiker aus Hannover, deren Eltern weiterhin im Iran leben spielten eigene und traditionelle Kompositionen auf traditionellen Instrumenten. Persien bzw. der Iran hat eine sehr alte Musiktraditionen und die alten Instrumente sind die Grundlage vieler anderen moderne Instrumente. Doch dann wurde klar, dass hier zwei Hannoveraner über Musik emotionalen Kontakt zum Land ihrer Eltern halten. Und das ist dann auch ein Teil der Weltmusik, wenn traditionelle Musik in anderen Kontexten gespielt wird. Der Percussionist war übrigens der Schlagzeuger von Hòlabesh.

8. Royal Basement Ensemble (Global-Jazz)
Der Flügel wurde wieder auf die Bühne gerollt und sehr junge Musiker spielten mitreißenden Jazz hoher Qualität. Offensichtlich hatten die Musiker ihre Mitabiturienten mitgebracht. Bereits bei der Ankündigung des Auftritts war es lauter als sonst beim Applaus einiger vorher gehörter Bands. Mir gefiel besonders die Multiinstrumentalität. Einzelnen Instrumente wurden im Stück gewechselt und dabei gab es eine große Spielfreude die aus den Gesten und der Mimik der Musiker leuchtete.

9. Arte e Musica (Round the Mediterranean Sea)
Nach einer Pause ging es ruhig weiter. Abgeklärte Musiker, darunter nunmehr zum dritten Mal Kaveh Madadi, spielten Musik, die vom Gitarristen und Bandleader Francesco Impastato vorgestellt wurde. Es waren dies explizit politische Lieder gegen die Mafia, gegen die Wassernot oder gegen die Vorteile gegenüber dem Islam. Die Band gibt es schon lange in wechselnden Besetzungen rund um den Bandleader und musikalisch erinnerte dies auch an Musik auf den 80-er und 90-er Jahren.

10. Yala Yala Zootones (Explosiver Ska-Jazz)
Der Abend und das Festival endete mit Tanzmusik. Hier kamen gleich zwei Musiker der ersten Band des Abends wieder auf die Bühne und dennoch war es natürlich andere die der Band Evelyn Kryger. Für meinen Geschmack war es zu viel Partymusik.

Nach zehn Bands wurde wir in das Foyer gebeten, wo nun eine World-Beat-Party das Warten auf das Ergebnis der Jury und das Ergebnis des Zuschauerpreises verkürzen sollte.

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