Donnerstag, 24. März 2011

Krähenbüttel

Wenn ich morgens aus den Zug steige und das Geräusch der Abfahrt und Beschleunigung verhallt, ist der Lärm der Krähen zu hören.


Vor etwa drei Wochen war es relativ still auf dem Bahnhofsvorplatz. Flatterbänder sperrten große Flächen ab und ein aufgebockter Kranwagen fuhr seine Hubfläche nach oben. Auf den Rückweg von der Arbeit sah ich dann auch was diese Aktion sollte. Die Nistbäume (u.a große Platanen) waren beschnitten und die Nester entfernt. Einzelne Krähen saßen am Abend bereits wieder auf den Bäumen, doch es blieb still.

Doch es dauerte nur wenige Tage und die Vögel waren in großer Zahl zurück und begannen wieder mit dem Nestbau. Die Größe der Zweige, die von ihnen nach oben transportiert wurden, war zum Teil ungewöhnlich und es war ein bewundernswerter Kraft- und Balanceakt diese in die sichere Höhe zu transportieren.
Jetzt sind wieder Dutzende Nester zu zählen.


Ein doppelter Sisyphusarbeit. Da ist die Stadtverwaltung, die jährlich die Nester zerstören lässt und da sind die Krähen, die jedes Jahr aufs Neue die großen Bäume am Bahnhofsplatz besiedeln.

Vor einigen Jahren sagte ein Bahnmitarbeiter in der Löwenstadt zu mir, er hätte früher am Bahnhof in Wolfenbüttel gearbeitet und die Station wurde intern als Krähenbüttel bezeichnet.


Ist es Revierverhalten, ist es Werbung? Die Krähen machen wirklich Lärm.

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