Montag, 3. Oktober 2011

Olfaktorische Erinnerung an Accra

Manche Erinnerungen, die plötzlich aufblitzen, sind schon kurios.

Gestern Abend ging ich in die unbeleuchtete Küche, um mir etwa zu holen und der Geruch katapultierte mich in eine Nacht in Osu, einem Stadtteil von Accra. Es war wohl diese Kombination vom Geruch von Holzfeuer von einem Grill im Hinterhof, der leichten, warmen Brise von der offenen Balkontür, der Dunkelheit und der relativen Stille, die mich auf diese kurze Zeitreise schickte. Und ich bin mir sicher, dass es vor allem der Geruch war, denn ein Holzfeuer habe ich lange nicht mehr gerochen.
Ich habe sechs Monate in Osu gewohnt und die genannten Kriterien waren alle dort zu finden. Der dominierende Geruch von Rauch von Holzfeuern zum Kochen, die warme Luft, die Dunkelheit in dem Teil von Osu ohne Straßenbeleuchtung und die zumindest in den frühen 1990-er Jahren relative Ruhe am Abend.

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Über den Prozess des Erinnern hat Arno Schmidt geschrieben und ich gebloggt.

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