Montag, 21. Januar 2013

Niedersachsen nach der Wahl

Niedersachsen hat am 20. Januar 2013 ein neues Landesparlament gewählt. Rot-Grün hat sehr knapp gewonnen. Die einzelnen Ergebnisse für die großen Parteien sind in allen Medien zu finden, doch mich interessiert das Wahlergebnis in der Fläche.

Was für Mehrheiten finden sich in den 87 Wahlkreisen?
Der Landeswahlleiter hat bereits das vorläufige Wahlergebnis für alle Wahlkreise veröffentlicht und ich habe die Zahlen zu Mehrheiten zusammengerechnet.
Vergleichbar mit meinen Beitrag gestern (Niedersachsen vor der Wahl) wurden die einzelnen Wahlkreise entsprechend ihrer Mehrheit eingefärbt.

Vor der Wahl gab es eine Signatur für rot-rot-grün. Diese ist nun mit dem Scheitern der Linken an der 5-Prozent-Hürde entfallen. Dennoch gibt es weiterhin ein rotes Symbol. Die SPD hat im Wahlkreis Emden mehr Zweitstimmen erhalten, als CDU-FDP-Grüne zusammen. Bei der Landtagswahl 2008 hatte die CDU noch in 12 Landkreisen eine Mehrheit der Zweitstimmen gegenüber der Summe der Zeitstimmen der vier anderen Parteien. Nach der Leihstimmenkampagne verblieben nur noch sechs Wahlkreise im katholisch-ländlichen Westen von Niedersachsen und der Heimatwahlkreis von McAllister. Der aktuell immer wieder zu hörende CDU-Spruch, es wurde nicht zu einer Leihstimmenkampagne aufgerufen, ist gelogen. Der taktische Wähler hat der FDP überraschend viele Stimmen gegeben und damit der CDU geschadet.
Für die 2. Abbildung habe ich Prozentangaben der 1. und 2. Stimmen der CDU und der FDP-Verglichen. In 86 von 87 Wahlkreisen gibt es Korrelation von CDU-Verlusten (zwischen 1. und 2. Stimme) und FDP-Gewinnen. Nur der Wahlkreis 22 Sarstedt/Bad Salzdetfurth im Landkreis Hildesheim hatte eine umgekehrte Korrelation. Dort hat ein FDP-Kandidat mehr Erststimmen bekommen, als die FDP Zweitstimmen bekam und umgekehrt für die CDU. Weder der CDU noch der FDP-Kandidat sind übrigens über die Landesliste in den Landtag gezogen.

Rot-Grün hat viele Wahlkreis von Schwarz-Gelb erobert. Alle Wahlkreise in den Großstädten und der Speckrand von Bremen sind nun Rot-Grün und da auch in weiteren Wahlkreise im Süden und (Ost-)Friesland Rot-Grün die Mehrheit bekam, reichte es für einen Gesamtsieg in Niedersachsen. Das im Speckrand von Hamburg weiterhin die CDU-FDP eine Mehrheit hat, ist mir unerklärlich.
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