Dienstag, 4. Juni 2013

Evakuierung ohne Panik

Londoner sind cool!
Es war Sonntagvormittag und so früh, dass nur wenige offensichtliche Touristen zu erkennen waren. Ich fuhr zu einem Treffen und beim Umsteigen in der Station Charing Cross hatte ich das seltene Glück, dass mein Anschluss bereits im Gleis stand und ich mit der Beruhigung einstieg, dass ich pünktlich sein würde. Der Zug fuhr auch nach mehreren Minuten noch nicht los und es gab mal wieder so eine Durchsage, die nicht vom Band kam, und leider wie zu oft so unverständlich war, dass ich nach einem Versuch, den Inhalt zu verstehen, aufgab.
Der Spruch führte dazu, dass etwa die Hälfte der Passagiere, die offensichtlich die Ansage verstanden hatten, den Zug verließ. Von den Verbliebenen standen als Reaktion die meisten auf und folgten den anderen auf den Bahnsteig. Dort sah ich einen Bediensteten mit Funkgerät von Waggon zu Waggon gehen, der die verbliebenen Fahrgäste aufforderte, den Zug zu verlassen und schließlich wurden wir auch noch aufgefordert den Bahnsteig zu verlassen.

Die Ursache sah ich noch und war dann auch schnell zu riechen. Einen Waggon weiter vorne war ein wenig Rauch in Höhe der Deckenleuchten. Da hatte es wohl einen Kurzschluss mit folgenden Schwelbrand gegeben.

Die etwa 100 Personen gingen normal durch die Gänge bis zu den Rolltreppen, die zum Ausgang und zu den anderen Linien führen. Die Zugänge zur Northern Line waren bereits abgesperrt und den Reisenden wurden auf Nachfrage von einen weiterem Bediensteten alternative Routen zu ihren Zielen genannt. Zu meinem Ziel gab es keine Alternative und mir wurde gesagt, dass ich doch einfach warten möge, bis der betroffene Zug entfernt und der Verkehr mit den nächsten Zug wieder aufgenommen wird.

Dies geschah auch sehr schnell und es waren etwa nur zehn Minuten verstrichen, seitdem ich das erste Mal zum Gleis ging.
Das Bemerkenswerte an dieser Episode war
  • dass diese zehnminütige Unterbrechung dazu führte, dass die Bahnsteige der nächsten zwei Stationen überfüllt waren und
  • die Ruhe beim Räumen des Zuges und Bahnsteigs.
Als ich am Treffpunkt ankam und diese Geschichte erzählte, war die Reaktion einer finnischen Einheimischen, die Londoner sind cool und offensichtlich ist sie auch eine Londonerin.

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