Freitag, 12. Juli 2013

LE MONDE diplomatique Juni 2013

Ein Monat ist um und zeitgleich mit der ausgelieferten, gedruckten Juli-Ausgabe der LE MONDE diplomatique sind die Essays der Juni-Ausgabe frei im Internet zugänglich.
Ausgelesen empfehle ich:
  • José Luís Peixoto "Die Sonne von Portugal - Die neue Auswanderung und die Sehnsucht der Emigranten"
    Der Schriftsteller Peixoto vergleicht die aktuelle Emigration mit der Zeit der 1960-er und 1970-er Jahre, als Hunderttausende das Land verließen, um dem Elend der Salazar-Diktatur und der Kolonialkriege in Mozambique und Angola zu entfliehen. Peixoto schriebt, dass sich viele Menschen in Portugal für diese Emigranten schämten; denn die waren überwiegend ungebildet und prägten damit ein Bild von den Bewohnern Portugals in den europäischen Zielländern. Die neuen Emigranten sind jung und gut ausgebildet, doch ob dies etwas an den Beschäftigungsverhältnissen im Ausland ändert, ist eine berechtigte Frage.
    (Der Artikel erschien auch in der portugiesischen Ausgabe)
  • Jiannis Papadopoulus "Neonazis in Griechenland"
    Der Reporter der griechischen Tageszeitung Τα Νέα schreibt über die faschistische Partei Χρυσή Αυγή (=goldene Morgendämmerung), die nach ihrem Einzug ins Parlament immer mehr Einfluss in der Gesellschaft bekommt.
  • Ariane Krol und Jacques Nantel "Spione des Marktes - Was Werbung im Internet alles kann"
    Es ist ein altes Thema, aber hier sehr gut beschrieben. Amazon, Facebook und alle anderen Plattformen, die Daten ihrer Nutzer sammeln sind Trojaner. Eine Journalistin und ein Professor für Marketing der Universität HEC Montréal finden für diese These einige schöne Beispiele,
    (Der Artikel im französischen Original)
  • Serge Halimi "Lockstoff Sprache"
    Der Direktor der LE MONDE diplomatique fragt sich in seinem monatlichen edito, warum die französische politische Elite meint, dass franzöische Universitäten ihr Angebot an fremdsprachigen Studiengängen steigern sollen. Weniger als 4 Prozent der Studierenden in den USA sind Ausländer, aber 13 Prozent der Studierenden in Frankreich. In den USA käme man nicht auf die Idee Wirtschaftskurse auf Chinesisch anzubieten, um mehr Studierende aus dem Land der Mitte zu gewinnen.
Lasst euch anregen durch Autoren, die über Themen in ihren Ländern schreiben.

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