Dienstag, 28. Januar 2014

Table-Quiz im Café K in Hannover-Linden

Vor ungefähr zehn Jahren begann der Wirt des Café K mit einem Samstag-Abend-Spiel, dass mich in der Folge jedes zweite Wochenende nach Linden lockte.

Der Name deutet es schon an. Das Spiel hat einen britischen Hintergrund und ist hier in Hannover seit Jahren in den irischen Kneipen bekannt. Hannover war bis vor 20 Jahren ein großer britischer Garnisonsstandort und geblieben sind aus dieser Zeit, die internationale Schule, britische Kneipen und eben Table-Quiz.
Ich habe hier im Blog regelmäßig über die Table-Quiz-Abende geschrieben, vor allem nach dem ich mit Freude merkte, dass einige Freunde in anderen Städten die in den Beiträgen gestellten Fragen zum eigenen Spaß beantworteten. Die Abende machten so viel Spaß, dass Familienangehörige ihre Besuche in Hannover so koordinierten, dass wir abends gemeinsam zum Spiel gehen konnten.
Der Wirt spielte selbst und zwar bei "WER WIRD MILLIONÄR" und gewann dort die Million. Dies veränderte den Zulauf zum Café K vollständig. Obwohl wir in wechselnder Besetzung zu den Stammgästen gehörten, gab es plötzlich die Notwendigkeit bereits Wochen vor einem Table-Quiz-Abend einen Tisch zu reservieren. Das nahm dieser Abendunterhaltung etwas von der Leichtigkeit und wenn man mehrmals am Telefon erfährt, dass bereits alle Tische ausgebucht sind, vergeht der Spaß.
Wenige Male war ich auch nach der RTL-Show (Ende 2010) beim Table-Quiz und musste leider feststellen, dass viel zu viele Menschen den Sinn eines Spieleabends offensichtlich nicht verstanden. Da wurden unterm Tisch Handys gezückt, gegoogelt und Leute angerufen und so schafften diese Spielverderber immer wieder 10 von 10 möglichen Punkten in jeder Runde.
Der Witz ist doch, dass ein Team sein Wissen austauscht und Spaß an diesen Gesprächen bis zum Eintragen einer möglichen Lösung auf den ausgeteilten Bögen hat. Dabei ist es dann egal, ob schließlich 6, 7 oder 8 der Fragen einer runde richtig beantwortet wurden.
Ich habe nun aufgeräumt und alle Blogbeiträge zum Table-Quiz wurden hier gelöscht und sind nun nur noch in meinem Blog-Archiv zu finden.

Eine Link-Liste zu allen Beiträgen zum Table-Quiz im Café K in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:

Dienstag, 21. Januar 2014

Dharavi, Mumbai (Indien) - Dokumentarfilm

Eine sehr geschätzte Frau aus Valencia war im Sommer 2013 mit ihrem Partner in Indien, in Mumbai, in Dharavi.
Dharavi ist die fiktive Herkunft des Hauptdarstellers aus Slumdog Millionaire und einer der größten Slums mit etwa einer Million Einwohnern. Die beiden haben dort einen Film gemacht, den sie über YouTube der Welt zur Verfügung stellen und ich möchte mit diesem Blog-Beitrag dabei helfen, den Film bekannter zu machen.

Act Local Think Global - Filmed, Edited and Produced by Rowan Farrell
Ein sehr gut gemachter Film, der sehr deutlich herausarbeitet, dass Dharavi zwar ein Slum ist, also seine Infrastruktur nicht für die Zahl der Bewohner ausgelegt ist, aber Slum nicht gleich Armut und Hoffnungslosigkeit bedeutet.
Ähnliche Erinnerungen habe ich an Slums in Nairobi, Kenya und Accra, Ghana.

Meine Bekannte ist "nur" im Hintergrund zu sehen, einmal ihre Hand mit dem Mikro (3:06) und einmal ein Standbild bei einem Interview (5:54).

Samstag, 18. Januar 2014

Arno Schmidt zum Vorlesen - KAFF auch MARE CRISIUM

(Logo auf dem Einband von Imre Reiner)
Von den Romanen von Arno Schmidt empfehle ich stets KAFF auch MARE CRISIUM (1960). Es ist ein Buch, das mit großem Vergnügen mehrmals zu lesen ist.
Es ist Arno Schmidts erstes Werk, dass zwei Erzählebenen klar vom Drucksatz voneinander trennt. Eine Handlung in einem kleinen Dorf Norddeutschlands und eine Handlung auf dem Mond in Raumstationen der USA und der Sowjetunion im Mare Crisium. Die zweite Handlung ist eine Erzählung, die der Protagonist für seine Freundin im Dorf erfindet. Gespräche, Erlebnisse, Beobachtungen und Fragen im Dorf fließen in die Handlung auf dem Mond ein.
(Die Erzählebenen auf jeder Seite: links KAFF | rechts MARE CRISIUM)
Es ist eine Geschichte mit dunklem Humor über das Leben im Dorf und in Deutschland allgemein und eine Farce mit satirischen Elementen auf dem Mond.
Die Geschichte ist schwer zu lesen! Arno Schmidt nutzt verschiedene Mundarten (platt auf der Erde, schlesischer Dialekt) und einige US-Namen werden konsequent in deutscher Aussprache geschrieben (Dschordsch, Schar=lieh). Der phonetische Stil aller nicht hochdeutschen Begriffe in den Dialogen ließ mich beim ersten Lesen immer wieder stocken. Erst als ich begriff, dass Dialoge auch vom Leser gesprochen werden sollen, wurde der Inhalt deutlich.
Das war kurios. Ich las einen Roman, wo ich von Zeit zu Zeit mir selbst Passagen vorlas.
Das macht eine besondere Qualität von diesem Buch aus.

Arno Schmidt hatte eine lange Erfahrung mit dem Verfassen von literarischen "Hörspielen" und nun wurde der Leser zum Akteur. Es ist übrigens ein Buch, das als Ganzes vorgelesen werden kann.

Für mich ist das Buch auch ein Teil meiner Biographie. Im Frühjahr 1988 packte ich meine Sachen für ein Studienjahr an der University of Dar es Salaam in Tanzania. Ich bin wirklich nur mit wenig mehr als 20kg Gepäck losgeflogen. Nur ein deutsches Buch sollte mich begleiten und es war KAFF auch MARE CRISIUM. Im Goethe-Institut konnte ich zwar auch am freien Mittwochnachmittag deutsche Zeitungen und Zeitschriften lesen, aber an der UNI waren da nur Gespräche mit den zwei deutschen Studentinnen, Tagebucheinträge, Briefe aus und nach Deutschland und eben Arno Schmidts Roman, die mich mit meiner Sprache verbanden. Und dort in Tanzania habe ich meiner großen Liebe bei ihrem Besuch fast das ganze Buch vorgelesen.
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Zitate von Arno Schmidt (aus verschiedenen Werken):
Und schließlich meine Empfehlung für die Erzählung "Tina oder über die Unsterblichkeit" für all die Menschen, die Arno Schmidt erst entdecken wollen.

Freitag, 17. Januar 2014

... über Bösgläubigkeit

Im Kontext der öffentlich wieder entdeckten Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt diskutiert die CSU eine "Lex Gurlitt", welches bei Bösgläubigkeit Verjährung aussetzt.  Ich hielt das Wort zunächst für einen Scherz, aber die Juristerei hat viele solcher sprachlicher Kuriosa.
bös|gläu|big [ˈbøːzglɔɪ̯bɪç] ist zum Beispiel jemand, der etwas besitzt, obwohl ihm bekannt ist, dass er dazu nicht berechtigt ist, da es einen anderen Eigentümer gibt. 
Zur Bösgläubigkeit fallen mir gleich noch mehr Beispiele ein:
  • bösgläubig sind Wähler der FDP, die davon ausgehen müssen, dass dieser Verein zum Schaden der Allgemeinheit handelt; 
  • bösgläubig sind Politiker und Finanzberater, die ihre Kunden davor schützen, das widerrechtlich im Ausland verstecktes und nicht versteuertes Vermögen entdeckt wird; 
  • bösgläubig ist Bundespräsident Gauck, wenn er seinem Publikum von der guten Seite der Neoliberalismus  überzeugen möchte;
  • [die Liste kann sicherlich weiter ergänzt werden]

Donnerstag, 16. Januar 2014

ARTE TV - 100 Jahre Arno Schmidt

Die rauchige Stimme von Mechthild Großmann, die vielen aus den Münster-TATORT bekannt ist, beginnt diese gelungene Dokumentation anlässlich des 100. Geburtstags von Arno Schmidt. Sie spricht Zitate aus dem Werk des viel zu wenig bekannten Großmeisters der deutschen Sprache. Die Auswahl vermittelt eine Idee vom Humor des Autors, denn nur Wenige wissen, wie oft die Sprachspiele und Anspielungen eine Freude vermitteln, die bis zum lauten Lachen führen kann.

Es ist ein Produktion von Radio Bremen und ARTE TV (Regie: Oliver Schwehm). Wie zu oft, lief die Erstausstrahlung zu einer Zeit, wenn viele Interessierte bereits ihre Glotze abgestellt haben (22:35 bis 23:35 Uhr). Doch ARTE TV bot den Film für sieben Tage, auf seiner Webseite an.
Als kritischer Fan der Literatur von Arno Schmidt war ich begeistert. Ich kenne die Hörfunkbeiträge von Arno Schmidt, aber mir war bisher nicht bekannt, dass es auch Filmaufnahmen gibt, in denen er über die deutsche Literatur spricht.
Der Literaturwissenschaftler und Mäzen Jan Philipp Reemstma spricht über seine erste Begegnung und Wenzel Storch über seine kindliche Neugier, die ihn zu Arno Schmidt führte. Was die französische Schriftstellerin Marie Darrieussecq in dieser Dokumentation zu suchen hat, bleibt ein Rätsel. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das Werk von Arno Schmidt tatsächlich kennt.
Doch davon sollte sich keiner gestört fühlen und nun die Dokumentation anschauen, so lange sie noch online ist.

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Ich habe in diesem Blog bereits mehr als ein Dutzend mal etwas über Arno Schmidt geschrieben, darunter einige Zitate, über zwei Lesungen (u.a. Zettels Traum), den Briefwechsel mit seinen wenigen Freunden und mein Unverständnis, dass er immer noch nicht zum Kanon im Fach Deutsch der gymnasialen Oberstufe gehört.
Und schließlich meine Empfehlung für die Erzählung "Tina oder über die Unsterblichkeit" für all die Menschen, die Arno Schmidt erst entdecken wollen und für den Roman "KAFF auch MARE CRISIUM", der sich vortrefflich zum Vorlesen eignet.

Dienstag, 14. Januar 2014

Arabischer Frühling – El Haraka Baraka

Der ägyptische Journalist Karim El-Gawhary fasst in einem kurzen Essay unter dem Titel „Revolten dauern manchmal etwas länger“ zusammen, warum der so genannte Arabische Frühling selbst nach drei Jahren noch viele Umbrüche benötigt. Dies ist die Einleitung zu einem 4-Seiten-Dossier der taz zum Thema. Die Konfliktlinien sind so vielfältig, dass Religion in Verfassung und Gesetzgebung sowie Demokratisierung nur Stichwörter für die Krisen des Jahres 2014 und der nächsten Jahre darstellen.
Arabischer Frühling
Im Dossier genannte Länder (eigene Karte)
Der gesellschaftliche Stillstand von vielen Jahrzehnten scheint endgültig vorbei zu sein. El-Gawhary verweist auf das optimistische Sprichwort „El Haraka Baraka“ (=In der Bewegung liegt der Segen).

Dazu fallen mir gleich zwei deutsche Sprüche ein: Es gibt nichts Gutes, 
außer man tut es
(Erich Kästner)
Alles verändert sich, 
wenn du es veränderst.
(Gert Möbius)

Samstag, 11. Januar 2014

Blogstatistik mal wieder explodiert

Das sind die kleinen Rätsel im Leben eines Bloggers. Manchmal explodiert die Zahl der Zugriffe auf einen Beitrag oder eine Abbildung in einem Beitrag. Gestern Abend war es mal wieder soweit. Um 18:10 rief jemand meinen Beitrag zur Wahl von Bundespräsident Gauck auf. Ein Abbildung aus diesem Beitrag wurde offensichtlich in einem Forum oder einem anderen sozialen Medium bekannt gemacht, denn um 20:38 Uhr griffen 12, 20:39 Uhr weitere 52 und 20:40 Uhr weitere 40 Nutzer auf diese Graphik zu. Insgesamt waren es dann mehr als 150 Besucher.
Leider gaben mir weder Blogcounter noch der interne Zähler hier unter blogspot einen Hinweis darauf, wo dieser Link stand. Die gleichzeitig eingehenden Googlefragen fragten nach SPD-Wahlergebnissen.
Vermutlich war es mal wieder eine Fehlleitung, denn die Graphik (und scheinbar wurde nur diese aufgerufen) ist ohne Erläuterung merkwürdig, da sie auch Wahlbeteiligungen von mehr als 100% ausweist.
[Nachtrag: Auflösung: Eine Gesichterbuch-Freundin sagt mir, dass ungefähr zu der Zeit bei "Wer wird Millionär" eine Frage zu einem SPD-Wahlergebnis gab]

Es geht um die folgende Abbildung:

Bei früheren Explosionen wusste ich zumindest den Grund. Als ich meinen ersten größeren Bericht über die 1. EU-Bürgerinitiative F2020 (Erasmus und Co.) postete, wurde mein Beitrag auf der offiziellen Seite der Initiative verlinkt. Oder als Ralf eine Million Euro bei Wer wird Millionär gewann und ich zeitnah über unsere kleine Feier berichtete und hunderte wissen wollte, wer denn nun dieser Ralf ist und was eigentlich Table Quiz ist.

Mittwoch, 8. Januar 2014

taz-Perlen 7 - Alters-Kurzsichtigkeit

  Adler und Blindschleichen, die beiden Gegensätze für "gute" und "schlechte" Augen sind bereits im Titel der gelungenen Glosse von Ilke S. Prick auf der Satireseite der taz zu lesen. Dort fand sich dann die folgende Perle:
Ich bin über vierzig - ich brauche keine Brille. Ich brauche Illusionen.
(Ilke S. Prick, taz 7. Januar 2014)

Samstag, 4. Januar 2014

LE MONDE diplomatique Dezember 2013

Empfehlungen auf lange Artikel und Essays in der diplo, die auf deren Webseite frei verfügbar sind:


  • Der französische Journalist Laurent Geslin schreibt unter dem Titel "Staat und Mafia in Bulgarien" über die zunehmende Hoffnungslosigkeit der bulgarischen Bevölkerung. Es hat in den letzten 20 Jahren viele Regierungswechsel gegeben, aber die Politik hat sich nur wenig verändert. Ein größer werdender Teil der Bevölkerung verarmt und hat auch nur wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die TIM-Holding kontrolliert wesentliche Teile der Wirtschaft. Hieraus machte der Volksmund: "Jedes Land hat seine Mafia. In Bulgarien hat die Mafia ein Land."
  • In einen Kurzartikel schreibt er unter dem Titel "Bruderland Mazedonien" über eine Gruppe, die wie andere Ideologen in Ungarn oder Rumänien Grenzen neu ziehen wollen, um ehemalige Größe wieder zu erreichen. Man könnte darüber schmunzeln, wenn diese Leute es nicht so ernst meinten und dies mit allen Gewalt durchsetzen wollen.
  • Benoît Bréville und Pierre Rimbert schreiben über den Spieltrieb der modernen Wirtschaft und wie wir damit für einen Konkurrenzkampf konditioniert werden. Gamification oder Spielifizierung appeliert an den Spieltrieb, der in uns wohnt und der nun dafür genutzt wird, um die Produktivität zu erhöhen oder Informationen zu sammeln. Symbolische Gewinne, die in keinem Verhältnis zur Zahl der Spielenden oder den Aufwand stehen, motivieren zusätzlich. Es gibt bereits Restaurants und Supermärkte, in denen die individuelle Leistung der Angestellten durch die digitale Wettbewerbe gesteigert wird. Wer nicht mithält, verdient weniger und dessen Job ist gefährdet.
  • Der Vorsitzende der griechischen Syriza-Partei Alexis Tsipras hielt am 4. November 2013 in Austin, Texas eine Rede über Europa und die Krise in Griechenland (Wir Europäer). Einleitend sagt er bereits, dass einige der Fragen, die er stellt, nicht mehr in Brüssel oder Frankfurt (EZB) gehört  werden, obwohl diese wesentlich sind, um die Eurozone und die EU aus der Krise zu führen. Er stellt wie viele vor ihm fest, dass Europa die leitende Idee, die Narrative abhanden gekommen ist. Die Ziele nach 1945 wurden weitestgehend verwirklicht, aber wo soll es nun hingehen. Europapolitik verkommt immer mehr zu einer Finanzpolitik, die wiederum in ihren gnadenlosen Durchsetzung Armut und Verelendung fördert und damit Tendenzen zu einer Ablehnung des Staatenbundes verstärkt.
Es finden sich auch noch Artikel über die Hintergründe der politischen Unruhen in Pakistan, Venezuela nach dem Tod von Hugo Cháves, der Monetarisierung der Natur, Abtreibungsgegener in den USA, kanadische Softwareentwicklung, die Geschichte von Computerspielen und die Frage wieviel Realität in einem Computerspiel einfließen sollte.

Ich kann es nur wieder betonen. Es lohnt sich am zweiten Freitag des Monats die taz zu kaufen. Denn dann liegt die aktuelle LE MONDE diplomatique bei.

Facebook - Karten und Statistiken

Alle meine Beiträge zur Entwicklung der Zahl der Mitglieder von Facebook in Europa und Afrika (mit einem speziellen Beitrag zu Libyen) zwischen 2008 und 2012 sind umgezogen in mein Archiv mit dem Namen BRAUEL (genaue Verknüpfungen unter den folgenden beiden Karten!).

Damit sind auch die Graphiken und die Karten dort zu finden. Als letzte Referenz an diese statistische Betrachtung die allerletzten Karten für Afrika und Europa von 2013. Eine signifikante Zunahme der Facebookkonten war eigentlich nur noch in den Ländern zu beobachten, in denen es eine niedrige Quote gab. Facebook hat in vielen Ländern seine Sättigungsgrenze erreicht:

1. Facebook in Afrika 2013
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Frühere Karten zur Ausbreitung von Facebook in Afrika finden sich hier für 2010-2011, hier für 2011, hier für 2012 und hier eine Abbildung zu Libyen 2010-2012.
 
2. Facebook in Europa 2013
Facebook Europa 2013, Facebook Europe 2013, Gesichterbuch Europa 2013, Europe, Europa, Facebook, 2013
Weitere Karten zur Ausbreitung von Facebook in Europa finden sich hier für 2008, hier für 2010, hier für 2011 und hier für 2012.

Freitag, 3. Januar 2014

Neukölln in der Nacht

Was war denn das? Ich gehe mit einer Bekannten von der U-Bahnstation gleichen Namens zurück zur Wohnung. Ein offensichtlich angetrunkener Mann in meinem Alter mit vermutlich osteuropäischen Wurzeln kam langsam uns entgegen. Er fixierte mich und ich erwiderte für einen Moment seinen Blickkontakt. Beim Vorbeigehen wollte er mich offensichtlich anrempeln, doch ich hatte einen kleinen Ausweichschritt gemacht. Er sagte mit Hass erfüllter, belegten Stimme etwas wie "Schwule Sau!" und als er wir fünf Meter weiter waren, hörte ich noch ein "Scheiß Homos!".
Was soll man als Hetero dazu sagen? Darf ich nachts in Neukölln keine farbige Kleidung tragen?

Zitat Alex Caput - Schreibblockade

In seinem Roman Eine Frage der Zeit beschreibt Alex Capus wie einer seiner Protagonisten seiner Frau in Papenburg die Arbeit in Kigoma, Deutsch-Ostafrika beschreiben möchte und scheitert. Das Folgende ist nur bedingt ein Zitat, da in dem komplexen Originalsatz Rückbezüge vorhanden, die ich hier nicht erklären möchte:
(...), wenn er an seinem Schreibtisch saß und Papier und Tinte zur Hand hatte, ums Verrecken kein Wort mehr einfallen wollte, oder vielleicht fielen ihm sämtliche Wörter ein und hatte er nicht den Mut, sich für ein erstes Wort zu entscheiden, dieses niederzuschreiben und dann alle anderen Wörter eins nach den andern folgen zu lassen.
(Alex Capus 2007 Eine Frage der Zeit, verkürzt zitiert nach btb-Ausgabe 2010, S. 129)
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Es gibt unendlich viele Beispiele für Schreibblockaden. Zweimal habe ich hierzu bereits gebloggt:
1. Ein Zitat von Douglas Adams
2. Das Video Prokrastination

Berlin Impressionen - Bärvester

Der Jahreswechsel in einer östlichen Großstadt brachte einige ungewöhnliche Anblicke, die ich hiermit teile.
(Zwei Interpretationen: 1. Das Alte, Eckige taucht aus der Moderne auf. 2. Eine Flut der Moderne spült das Alte weg. Ort: Rixdorf, Hotel an der Sonnenallee)

(Offiziell heißt die Fläche links Tempelhofer Freiheit)

(Wenn das die Polizei sehen würde, ...)

(Erntereif. Ort: Kreuzberg, Friedhöfe an der Golpener Straße)

(Und was machen dann die Polizeidirektionen 1-4? Ort: Kreuzberg, Jüterboger Straße)

(Echte und imaginierte Fassadenverzierung wie schon vor Jahrhunderten zum Beispiel in Wolfenbüttel. Ort: Kreuzberg, Querstraße zur Heimstraße)

(Es ist viel Ramsch liegen geblieben. Ort: Mitte, Französische Straße)

(Minions regieren die Stadt. Ort: Mitte, Französische Straße)

(Vermutete NSA-Abhörstation auf dem Dach der US-Botschaft. Ort: Mitte, Behrenstraße)

(Leider zum Spielplatz für gelangweilte Touristen verkommen, die von Stein zu Stein hüpfen. Es dauerte mehrere Minuten um einen Moment abzupassen, um dieses Bild ohne Springer aufzunehmen. Ort: Denkmal für die ermordeten Juden Europas)

(Mehr als hundert Wartende vom Gemüse-Kebab in Kreuzbergs Mehringstr. Schlange stehen als kommunikatives Event)
(Eine Kampagne von www.migrantas.org)

Buch: Alex Capus - 2007 - Eine Frage der Zeit

Lake Tanganyika, Colonial Borders, Tanganyikasee, Deutsch-Ostafrika, Kigoma, Albertville Es ist die Geschichte zweier Männer und ihrer Schiffe. Einmal sahen sie sich aus 100 Meter Entfernung jeweils durch ein Fernglas, ansonsten wussten sie nichts von den anderen. Die beiden Geschichten beginnen in Papenburg und auf dem Gambia.
Die Kolonialzeit und schließlich der 1. Weltkrieg bringen beide zum Tanganyikasee. Der eine als deutscher Schiffsbaumeister, der mit einem kleinen Team das zerlegte Dampfschiff Götzen von Papenburg durch Deutsch-Ostafrika nach Kigoma zum See bringt. Es wurde dort wieder zusammengebaut und erst see- und schließlich kriegstüchtig gemacht. Der andere reist als britischer Marineoffizier mit zwei kleinen Dampfbooten über Südafrika und Rhodesien durch den belgischen Kongo zum Tanganyikasee, um deutsche Schiffe zu zerstören.
Es ist ein angenehmer Plauderton und mit großer Freude wurde bemerkt, dass viele Aspekte der späten deutschen Kolonialzeit und die Orte der Handlung gut recherchiert sind. Selbst die Regenzeit, die jede Arbeit in eine Pause zwingt, ist realistisch geschildert.
Es ist kein kolonialkritisches Werk, es wird aus den Perspektiven der weißen Akteure erzählt und die afrikanische Bevölkerung erscheint nur dort, wo sie außerhalb der Scheuklappen der Akteure erscheint. Doch es geht in diesen Roman schließlich auch um diese Scheuklappen.

Alex Capus
Eine Frage der Zeit
btb-Verlag, München 2010, 350 Seiten

Filmkritik Hobbit - Smaugs Einöde

Der Fluch des zweiten Teils einer Trilogie liegt auch über diesem Film (meine Notiz zum Teil 1).
Peter Jackson hat den roten Faden verloren und das gleich im doppelten Sinne. Der rote Faden der Handlung sowie der Faden, der zwischen ihn als Erzähler und uns als Zuschauer geknüpft wird. Oftmals hat er in früheren Filmen interessante Bilder inszeniert, doch diesmal kann er sich nicht zwischen den Möglichkeiten der Darstellung entscheiden.
Der erste Teil deutet den Höhepunkt des zweiten an: Smaug. In dieser Hinsicht zeigen sich hier Jacksons Lehrmeister für gutes Unterhaltungskino (ich meine Spielberg). Es wird immer wieder über Smaug geredet, aber erst nach der ersten Hälfte wird das Schrecken gezeigt. Ja, die visuelle Gestaltung ist herausragend. Seine Größe und Eitelkeit sind offensichtlich. Wenn er vorglüht, um Feuer zu spucken, leuchten die Brustschuppen. Und das alles in 3D.
Da gibt es aufziehende Totale, für die 3D wie gemacht erscheint. In solchen Momenten gelingt es Jackson das Staunen im Gesicht von Bilbo Beutlin (Martin Freeman einmal mehr die Idealbesetzung) in ein Staunen für uns Zuschauer zu verwandeln. Zum Beispiel wenn Bilbo die Halle mit dem Gold betritt und die Breite, Höhe und Tiefe des Raums ihn zu einem Zwerg schrumpfen lassen. Interessante 3D-Effekte gibt es auch bei kleinräumiger Handlung. Seien es Bienen, die zwischen Leinwand und Zuschauer fliegen (und nicht wie in schlechten 3D-Filmen auf den Zuschauer zu) oder ein Pfeil der Waldelben, der von links fast parallel zur Leinwand in einen Ork fliegt. Auch haben die Macher dieser Effekte von Martin Scorseses Hugo gelernt, wo Dampf und Niederschlag ein sehr eindringliches Raumgefühl erzeugen.

Tja, und dann sind da viele Kleinigkeiten, die nicht nur einen intensiven Leser von Geschichten aus Tolkiens Mittelwelt auffallen. Es gibt eine mehr oder minder gewollte Referenz zu Western der B-Film-Kategorie. Wer erinnert sich nicht an die Schießereien zwischen guten Cowboys und bösen Verbrechern oder Indianern. Für die gute Seite ist jeder Schuss ein Treffer und die Bösen sind zu blöd um zu treffen. Die Revolver haben unbegrenzt Munition und schießen und schießen ohne zu laden. Hier sind die Bösen die Orks mit ihren diversen Stech-, Schlag- und Schusswaffen, die außer einem vergifteten Pfeil nie einen Schaden anrichten und auf der anderen Seite die Zwerge und Elben, die mit jedem Schwerthieb oder Pfeil einen Ork töten, ohne das sich die Zahl der Gegner reduziert. Und dann sind es "magische" Köcher, denn egal wie viele Pfeile verschossen werden, stets sind weitere Pfeile griffbereit.
Eine Klamaukszene innerhalb einer Schlacht, die niemals bei Tolkien zu finden ist, war zunächst unerklärlich. Der extrem dicke Zwerg Bombur, der bereits im ersten Teil witzige Situationen spielte, sitzt wie alle anderen in einer Tonne, um den Waldelben zu entfliehen und in einer Flussfahrt Orks zu bekämpfen. Im Laufe des Gefechts wird er aus dem Wasser katapultiert und als rollende Tonne richtet er den maximalen Schaden bei den Gegnern an und das nicht nur in einer kurzen Sequenz, sondern es geht weiter und weiter und jetzt im Nachhinein denke ich, dass dies möglicherweise Werbung für ein zum Film gehörenden Computerspiel war. Das lässt sich leider auch für die Schlacht mit den Spinnen und jedes Gefecht mit den Orks sagen. Mehrmals wurde eine Ego-Shooter-Perspektive gewählt.
Einige Figuren wurden überzeichnet. Sei es Thranduil, der Fürst der Waldelben, der trotz seiner Erfahrung aus Jahrhunderten wenig Reife zeigt. Oder Bolg, der Sohn von Azog dem weißen Ork, der lakaienhaft auftritt. Smaugs Eitelkeit ist irgendwann nicht mehr unterhaltsam. Ian McKellen als Gandalf wird leider viel zu sehr in eine Rolle gedrängt, die zu nah am Albus Dumbledore (gespielt von Richard Harris bzw. Michael Gambon) liegt. Bei einigen seiner Auftritte als Zauberer könnte auch plötzlich Lord Voldemort oder Harry Potter ins Bild treten.

Doch als Gandalf erstmals Sauron wieder sieht, ist dies ein visuelles Erlebnis. Der vorherige Kampf endet in einem Zoom in das aus dem Herrn der Ringe bekannte feurige Auge. Das hat etwas von dem Hypnotischen, wie es aus 2001 - A Space Odyssey (1968) oder Contact (1997) berühmt ist, doch erstmalig in 3D. Der zentrale dunkle Fleck ist erstmals zu erkennen. Es ist die Silhouette von Sauron in seiner Rüstung.

Wie bei jedem zweiten Teil einer Trilogie bleibt die Neugier auf den letzten Teil. Hier betreten Peter Jackson und seine DrehbuchkollegInnen Neuland. Es soll die Verknüpfung der Handlung zwischen dem Hobbit mit einem 51-jährigen Bilbo und den Beginn vom Herrn der Ringe mit dem 111. Geburtstag von Bilbo erfolgen. In diesen 60 Jahren steigt Sauron zu seiner Macht auf, Mordor wird wieder das Zentrum des Bösen und weder Elben, Menschen noch Hobbits sind auf den kommenden Krieg vorbereitet.
Ach ja, und natürlich wird Smaug besiegt und die Zwerge kehren zurück nach Erebor.

In der Summe ein Unterhaltsfilm im Format 3D, der in seiner Qualität weit über anderen großen Produktionen steht, die in der Vorschau zu sehen waren (u.a. Spiderman Teil 37). Er gefiel mir gut, wenn er auch wegen der genannten Schwächen nicht immer überzeugen konnte. Der Film ist ein Erlebnis. Ich gebe dem Film 7 von 10 möglichen Punkten.
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Der 1. Teil der Triologie wurde von mir noch euphorisch beschrieben.
Der 3. Teil der Triologie gefiel mir auch.

Kurzgeschichte: Elke Heidenreich (1992) Erika

Elke Heidenreich, Erika oder der verborgene Sinn des Lebens, Ausgabe mit Illustrationen von Michael Sowa (2002), 46 Seiten (in einer Normalschriftausgabe vermutlich weniger als 20 Seiten)

Diese Kurzgeschichte vom Plüschschwein Erika, die von ihrer zeitweiligen Besitzerin Veronika erzählt wird, lehrt etwas über den Sinn des Lebens. Zum Beispiel, dass man loslassen soll, wenn etwas vorbei ist und wer mit offenen Augen durchs Leben geht, anderen Menschen Trost und Freude geben kann.
Erika ist ein lebensgroße Sau aus weichem, rosa Plüsch, die von Berlin über Mailand nach Lugano als kurioses Weihnachtsgeschenk mitgenommen wird und alleine schon wegen ihrer Größe auf dem Weg zum Flughafen, im Flughafen und Flugzeug, im Mailänder Bahnhof und im Zug zu vielfältigen positiven Reaktionen führt. Die Summe dieser Glückmomente führen dazu, dass sich das Ziel der Reise verändert und in einer Hotelküche endet, wo sich ein neuer Besitzer findet. Veronika fährt zurück nach Berlin und hat etwas gelernt.  

Freundliche Bahnreisende

Der Amsterdam-Berlin-Express war pünktlich und er war sehr voll. In Hannover standen wohl an die hundert Personen auf dem Bahnsteig und warteten darauf, einzusteigen. Nur wenige verließen den Zug und entsprechend wurde es noch voller. Wirklich jeder Sitzplatz war besetzt, selbst die Klappsitze im Fahrradwaggon. In diesem Waggon wurde bis auf eine kleine Gasse, der gesamte Boden mit Gepäck und darauf sitzenden Personen bedeckt.

Und?

Wo ist die Nachricht?

Zwei Stunden Fahrt unter diesen Bedingungen und kein böses Wort, noch nicht einmal als die Schaffnerin die Fahrkarten kontrollierte. Stattdessen immer wieder sogar ein Lächeln.

Und da behaupte noch jemand, dass wir Deutschen nur Nörgeln können.

Hannover Wetter Dezember 2013


Es war warm, es war sogar 3,4° wärmer als im langjährigen Durchschnitt (1,9°) für einen Dezember in Hannover. Der Monatswert lag nur 0,3° niedriger als im November 2013. Gleichzeitig zeigte sich in diesem sonnenärmsten Monat unser Tagesgestirn länger.
Grundlage der folgenden Darstellung sind die vom Deutschen Wetterdienst im Web veröffentlichten Messwerte der Station Hannover.
-Vergleiche den Bericht des Vormonats und des Folgemonats-
Der Monat war von großen Temperaturschwankungen geprägt, die besonders offensichtlich von den vorbeiziehenden Stürmen geprägt waren. Der Sturm Xaver (8. und 9.) brachte warme, feuchte Luft vom Atlantik. Entsprechend hoch war der Niederschlag und die Temperatur stieg schnell um 7° ohne das die Sonne schien.
Der zweite Sturm am Heiligabend brachte die höchste Temperatur des Monat mit 13,9°. Es gab zwei kurze Kälteperioden zu Beginn und nach Xaver. Am 13. wurde eine Tiefsttemperatur von -3,4° gemessen. Insgesamt gab es 7 Frosttage, aber keinen Eistag. Im langjährigen Mittel sind für den Dezember 14 bis 15 Frosttage und 5 bis 6 Eistage zu erwarten. Es gab 16 Tage mit Bodenfrost. Das entsprach dann wieder dem Durchschnitt von 14-20.

... und waren die Weihnachtstemperaturen nun wirklich ungewöhnlich?
Nein, denn in den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder warme Tage rund um Weihnachten. Dargestellt sind die Höchsttemperaturen 2013 im Vergleich zu den Rekordtemperaturen der letzten Jahrzehnte für jeden Tag zwischen dem 20. und 28. Dezember. Selbst der warme Heiligabend wurde 1977 um 2,4° übertroffen. Nur am 25. Dezember wurde mit 13,1° ein neuer Rekordwert erreicht.

Die diversen täglichen Temperaturmessungen werden vom DWD in die Tagesmitteltemperatur umgerechnet. Rot ist die eigentlich Tagesmitteltemperatur und in grün ist der von mir berechnete 5-Tages-Durchschnittswert dargestellt, der insbesondere die extremen Temperaturen an den Sturmtagen und den beiden kurzen Frostperioden nivelliert. Ungewöhnlich ist die der Wellenverlauf der gemittelten Temperatur. Bis Weihnachten wurde es kontinuierlich wärmer. Der wärmste Tag war Heiligabend mit 12,3° und der kälteste Tag der 3. Dezember mit 0,3°.

Wie verhalten sich die Temperaturen zum langjährigen Monatsmittelwert?
Hier sind nur sogar drei kurze Frostperioden zu erkennen. Doch dem stehen 27 wärmere Tage gegenüber, wovon 11 mehr als 5° zu warm waren.

Abschließend der Blick auf die Tagesmitteltemperatur im Vergleich zum langjährigen Mittelwert für jeden einzelnen Tag und zu den Rekordwerten für jeden Tag.
Im Dezember sollte die Temperatur von 2-3° auf 0-1° sinken (hellgrüne und rote Linie), doch dies ist nur ein langjährigen Mittelwert, denn für fast jeden Tag sind auch Abweichungen von 8-10° notiert. Es gibt nur noch wenige Tage an denen nicht in den letzten Jahrzehnten eine Tagestemperatur von +10° oder -8° gemessen wurde.
Heiligabend brachte einen neuen Rekordwert und deutlich ist zu sehen, dass alle Tage seit dem 15. über den langjährigen Mittelwerten liegen.

Es war ein sonniger Monat. Im langjährigen Durchschnitt zeigte sich die Sonne 33,5 Stunden im Dezember. 2013 waren es 52,2 Stunden (=156%). 6 Tage sind sogar als sonnig zu bezeichnen, da die Sonne mehr als 4,5 Stunden schien, was die Hälfte der möglichen Sonnenscheindauer entspricht. Dem standen aber auch 18 trübe Tage gegenüber, an denen sich die Sonne weniger als eine halbe Stunde oder sogar gar nicht zeigte.

An 16 Tagen fiel Niederschlag, davon an vier Tagen mehr als 5mm oder umgerechnet 5 Liter je Quadratmeter. Insgesamt waren es 42,4 mm Niederschlag oder 71% des langjährigen Mittelwerts für Dezember.

Der Wind wurde bereits im zweiten Absatz thematisiert. Zwei Stürme in einem Monat sind selten geworden. Der Orkan Xaver wurde lange vorher angekündigt, wütete zwei Tage an der Nordseeküste und in Hannover wurde immerhin noch Spitzenwerte von 20,1 m/s am 6. Dezember und 21,9 m/s am Folgetag erreicht. Dies entspricht Windstärke 8 "stürmischer Wind" bzw. Windstärke 9 der Beaufortskala "Sturm". Über den Tag gemittelt erreichte der Wind die Stärke 5. Der kürzere Sturm zu Weihnachten ließ das Barometer 15 Punkte tiefer sinken als bei Xaver und brachte einen Tageswert von Stärke 6 und in der Spitze 19,2 m/s. Am 27.12. gab es gleich noch ein Windereignis. Der Wind erreichte einen Spitzenwert von 18,0 m/s. Beide Werte entsprachen der Definition für "stürmischer Wind" oder Windstärke 8 der Beaufortskala.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen stammen vom Autor dieses Blogs.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2014
2013

2012

2011

2010

Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:

Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:

Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.
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Siehe auch die frühsten Darstellungen: