Freitag, 26. September 2014

Selfie oder Beweisfoto

Selfies gibt es unter diesen Namen erst seit 2002, aber natürlich ist das Phänomen älter. Dieses Phänomen der Dokumentation, dass "man da gewesen ist" gibt es es bereits so lange, wie es Selbstauslöser gibt.
Zwei Freunde aus der Abi-Zeit fotographierten sich und ihre jeweiligen Fahrzeuge vor wiedererkennbaren Hintergründen.
Ein "running gag" im Film "Fabelhafte Welt der Amelie"  ist, dass von einem Gartenzwerg Selbstportraits an vielen bekannten Orten der Welt gemacht werden. OK, dies sind keine echten Selfies. Der Gartenzwerg macht die Fotos nicht selber, aber es wird der Eindruck erweckt, als wenn diese Figur die Welt bereist und dies durch Selfies dokumentiert (siehe Gartenzwerg auf Reise).
Wir vom EK machen auch jedes Jahr ein Gruppen-Selfie, um zu dokumentieren, wer aus der großen Gruppe am jeweils ausgewählten europäischen Ort dabei ist.

Und Facebook ist seit Jahren ein Selfie-Gesichterbuch ("Ich fotografiere, also bin ich"). Von meinen 200 FB-"Freunden" sind einige dabei, die regelmäßig Selfies im Netz veröffentlichen. Da mache ich mir so meine Gedanken und manchmal Sorgen über deren Geisteszustand.

Das Phänomen der digitalen Selbstportraits wird nach DIESEM SELFIE vermutlich seinen Höhepunkt überschritten haben.
(Schopfmakaken-Selfie (Indonesien 2011) mit einer Kamera des US-Fotografen David J. Slater)

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