Mittwoch, 31. Dezember 2014

Film: The Day the Earth Stood Still

The Day the Earth Stood Still
(USA 1951, 92 Minuten)
Regie Robert Wise

Dieser Klassiker des Science Fiction sollte viel mehr Menschen bekannt werden. Es ist ein sogenannter B-Movie, aber deshalb kein schlechter Film. 2008 wurde ein weiterer Film mit diesem Titel veröffentlicht, der aber nicht die Schärfe in seiner Aussage hat.

Der Original-Film ist ein Anklage gegen den Selbstzerstörungswillen der Menschen, speziell der Militärs. Die Zerstörungskraft einer Atombombe war bekannt und die USA und die Sowjetunion begannen ihr Arsenal aufzubauen, was nach wenigen Jahren so schnell anwuchs und bis heute so groß blieb, dass das Leben auf der Erde mehrfach zerstört werden kann.
Diese Mehrfachvernichtungskapazität ("Overkill") wurde dann Thema von Stanley Kubriks "Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb" (USA, 1964).

"The Day the Earth Stood Still" warnt noch vor diesem Potential, hat aber wie in "Dr. Strangelove" eindeutige Böse. Das ist das vollständig in seiner eigenen Welt von Befehl und Gehorsam lebende Militär, das Gewalt immer als einzige Lösung für Probleme ansieht. Mit einer Angst-Kampagne gegen das Andere, Fremde wird in der Bevölkerung die Gewalt der Militärs legitimiert.
Die DVD von 2003 zeigt eine digitale Rekonstruktion des Schwarz-Weiß-Films und als Extra ist die Wochenschau von 1951 beigefügt, in der über diesen damals erfolgreichen Film berichtet wird. Es wird die gesamte Wochenschau gezeigt und somit der gesamte Propaganda-Schwachsinn des Kalten Krieges mit einer Glorifizierung des eigenen Militärs.
Diese klare anti-militaristische Note im Film führte dazu, dass für die Produktion keine Militärfahrzeuge oder Soldaten zur Verfügung gestellt wurden. Das Produktionsteam griff auf die Nationalgarde zurück, die -auch ein Zeichen der Militarisierung der damaligen Gesellschaft- ähnliche Großwaffen wie das eigentliche Militär hatte.
Der Regisseur hatte sich bereits vorher einen Namen im Team von Orson Welles gemacht und wurde später durch West Side Story (1960) und Sound of Music (1965) auch dem internationalen Publikum bekannt und mit Oscars geehrt.

Zur Geschichte: Ein Raumschiff landet in Washington und ein Alien in Menschengestalt (Klaatu) wird kurz nach der Landung von den das Raumschiff umzingelnden Militär niedergeschossen. Der Verletzte wird in einem Militärkrankenhaus interniert, heilt sich dort selbst und verlangt mit Repräsentanten der Welt zu sprechen. Ihn wird gesagt, dass die Politiker im Kalten Krieg kein Interesse haben, zusammen zu kommen, vor allem nicht in Washington. Klaatu flieht und findet in einem brillanten Wissenschaftler einen Menschen, der bereit ist, Kollegen aus aller Welt zu den gewünschte Gespräch zusammen zu bringen.
Das Militär beginnt über die Medien eine Jagd auf den Unbekannten ohne etwas über den Außerirdischen zu sagen. so wird dieser zu einer Horrorfigur der Imagination und der Medien, er wird der Feind der Menschheit (vertreten durch US-Bürger). Kurz vor dem Erreichen des Treffens mit den Wissenschaftlern wird Klaatu von Militärs erschossen. Ein Roboter, der bereits vorher seine Macht gezeigt hat, holt den Toten und im Raumschiff wird er wieder belebt und kann doch noch seine Botschaft verbreiten. Wenn die Menschheit mit ihrem Wahn nicht aufhört, wird sie vernichtet.

Die Trickelemente des Jahres 1951 sind einfach, aber wirksam. Bestimmte szenische Ideen und Elemente wurden seitdem von unzähligen anderen Filmen übernommen. Die Musik ist durch den Einsatz des Instruments Theremin geprägt, deren Klang damals noch keinen größeren Publikum bekannt war.

Ich gebe diesem Film 7 von 10 möglichen Punkten auf meiner Filmbewertungskala.

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