Samstag, 6. April 2013

Hannover Wetter März 2013


Der Monat März ist meteorologisch betrachtet der erste Frühlingsmonat, doch der März 2013 war der letzte Wintermonat (siehe den Beitrag Winter 2012/2013). Die Monatsdurchschnittstemperatur lag bei -0,3° und damit war der März der kälteste Monat des Winters 2012/13. Die Temperatur war 4,3° kälter als der langjährige Mittelwert. Eine so starke Abweichung (egal ob negativ oder positiv) ist selten. Zuletzt war der Dezember 2010 um 5,5° zu kalt. Für den Monat März muss man sogar bis zum März 1987 zurückgehen, um einen noch extremeren Wert zu finden. Der genannte Monat war sogar 4,5° zu kalt. Denn trotz allem Bibberns war der März 2013 in Hannover zwar extrem, aber eben kein "kältester März".
Der Monat war zu trocken und sonnig und die wolkenfreien Tage führte zusammen mit den eisigen Wind aus östlichen Richtungen zu mehreren Rekordtagen.

-Vergleiche die Berichte des Vormonats und des Folgemonats-

Die erste Abbildung zeigt die tägliche Höchst- und Tiefsttemperatur (für Werte siehe linke Skala) als orange-rote und hellblaue Linie, Niederschlag in Liter je Quadratmeter und die Zahl der Sonnenstunden (für die letzten beiden Werte siehe die rechte Skala. alle Angaben stammen von der Wetterstation Hannover-Langenhagen des Deutschen Wetterdienstes.
Deutlich ist der warme sonnige Beginn zu sehen. Es folgte ein Temperatursturz von mehr als 10° und seit dem 9. März gibt es jede Nacht Frost.
Die höchste Temperatur wurde am 6. März mit 15,3° gemessen und die tiefste Temperatur mit -12,1° bereits eine Woche später am 13. März. Es gab 28 Frosttage, was nicht nur erheblich über den Mittelwert der letzten Jahrzehnte von 11 bis 15 Frosttagen lag, sondern auch der zweithöchste Wert seit 1946 ist. Nur der März 1969 war mit 29 Frosttagen noch extremer. Es gab drei Eistage, was wiederum über den langjährigen Mittelwert von einem Eistag im März liegt, doch dies ist kein wirkliches Extrem. Der März hat im statistischen Mittel nur alle etwa vier Jahre einen Eistag, doch dann sind es oft gleich mehrere und zum Vergleich im März 1987 waren es sogar 8 Eistage.   
Ein erster Rekord wurde bei den Tagen mit Bodenfrost erreicht. Es gab an 30 Tagen Bodenfrost. Seit 1946 wurde zweimal (1949 und 1969) 28 Tage mit Bodenfrost im März registriert. Am 17. März wurde am Boden -17,9° gemessen. Das war der niedrigste Wert für den gesamten Winter.

Aus den stündlichen Werten wird vom DWD die Tagesmitteltemperatur berechnet.


Die Tagesmitteltemperatur (rote Linie) wurde von mir in einen gleitenden 5-Tage-Durchschnittswert umgerechnet, um die Extreme abzuschwächen. Der Wert am 1. März den Durchschnitt der fünf Tage vom 27. Februar bis zum 3. März usw.
Es gab zwei Kältewellen, wovon die erste zum kältesten Tag mit -5,0° (13.3.) führte und die zweite Kälteperiode bis zum Monatsende anhielt.
Der wärmste Tag war der 6. März mit +5,8°.



Dargestellt sind die Abweichungen der Tagesmitteltemperatur vom langjährigen Monatsmittelwert von 4,0°. Nur drei Tage lagen über den Durchschnittswert, aber 13 Tage lagen mehr als 5° unter dem Klimanormalwert und erklären anschaulich, warum die Monatstemperatur in diesem Jahr 4,3° zu niedrig war. 


Die vierte Abbildung zeigt den Vergleich der Tagesmitteltemperaturen mit den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1950-1079 bzw. 1980-2009 sowie die absoluten Rekordwerte der genannten 60 Jahre. Der DWD überprüft seine Messwerte gründlich und die endgültig bestätigten Werte liegen nur bis 2009 vor.
Im März sollte sich die Temperatur von etwa 1-3° auf 5-8° erwärmen. Doch deutlich ist zu sehen, dass der Abstand der aktuellen Werte (dunkelblaue Balken sich immer weiter von den grünen und roten Linien entfernte und am 15. März erstmals die Linie der Rekordwerte für einen Tag unterschritt.

Dies erfolgte an sieben Tagen. Diese Vergleichsstatistik wird erst seit vier Jahren durchgeführt und nur im Juli 2010 wurden mit 8 noch mehr Rekorde gebrochen, doch damals waren es Hitzerekorde.   

Eine Erklärung für die kalten Tage wurde bereits mit den stabilen Wetter mit Winden aus den Osten oder Nordosten genannt. Das Land und die Ostsee sind im Frühjahr so etwas wie ein Kühlschrank für Norddeutschland. Wenn der Wind aus diesen Regionen kommt, wird es schnell kalt und die Sonne hat keine wirkliche Chance das Land zu erwärmen.
(Abbildung des BSH, verkleinert und farblich verändert)
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aktualisiert ständig Messwerte für viele Küstenorte an Nord- und Ostsee und publiziert auch die Temperatur des Wassers. Die fünfte Abbildung zeigt die Situation am 28. März. Die Flensburger Förde (B3) war teilweise gefroren und weiter im dänischen Norden war das Wasser der Ostsee sogar großflächig unter Null Grad.

Die erste Abbildung oben zeigt, dass an 13 Tagen Niederschlag fiel. Im gesamten Monat waren es 21,8mm. Es war ein trockener Monat, denn es wurde nur 45% des langjährigen Mittelwerts erreicht.

Die erste Abbildung zeigt aber auch, dass es ein sonniger Monat war. Bereits an sechs Tagen wurden mehr als zehn Sonnenstunden registriert und in der Monatssumme waren es dann 123,4 Stunden. Dies entspricht 117% des langjährigen Mittelwerts.

Am 23. März erreichte der Wind einen Spitzenwert von 16,6 m/s. Dies entspricht steifen Wind oder Windstärke 7 der Beaufort-Skala.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen stammen vom Autor dieses Blogs.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2013

2012

2011

2010

Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:

Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:

Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern und aktuell einen ersten Bericht über den Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten Darstellungen:

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